Bella ist der große Star in der Tieraugenpraxis von Dr. Birgit Müller. Die Dalmatiner-Dame hat als Praxishündin sogar eine "Stellenbeschreibung", beruhigt alle aufgeregten Patienten und deren Besitzer:innen, ist als Fliegenfängerin erfolgreich und unterstützt die Crew an der Anmeldung. Darüber hinaus begleitet Bella ihre Besitzerin auch, wenn die bei einem Spendenlauf zu Gunsten der Triathlon-Abteilung des TSV Amicitia Viernheim teilnimmt. Mehr als zufrieden ist Birgit Müller, dass sie im Sommer den Allgäu Triathlon in einer ausgezeichneten Zeit von knapp 3 Stunden und 35 Minuten absolviert hat. Und sehr stolz ist sie, dass auch ihre Kinder diese Ausdauersportart betreiben, die aus den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen besteht.
Hunderunde am Neckar
Nach einem anstrengenden Praxistag begleite ich die Augenspezialistin und Bella auf einer Hunderunde, die am Neckar entlang und durch die Felder rund im die neue Praxis der Tierärztin führt. Durchatmen heißt es erst einmal, denn auch an diesem Tag standen die Tierbesitzer:innen Schlange. Neben Pferden, Hunden, Katzen und Heimtieren war an diesem Tag sogar ein kleiner Affe mit Augenproblemen zu Gast in der Praxis. Bella ist übrigens als Praxishündin ein fester Teil des Team: sie beruhigt alle aufgeregten Patienten und deren Besitzer:innen, ist als Fliegenfängerin erfolgreich und unterstützt die Crew an der Anmeldung.
Seit einigen Monaten ist Birgit Müller stolze Besitzerin einer neuen, modernen Augenpraxis, die sich auf einer denkmalgeschützten Hofanlage befindet, die nur einen Steinwurf entfernt vom Neckar im der badischen Gemeinde Dossenheim liegt. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Pferdepraxis Zuck & Ehrenfels, mit der eine enge Zusammenarbeit gepflegt wird. Die alten Räumlichkeiten in Weinheim wurden einfach zu klein und konnten den stetig steigenden Ansturm der Kunden nicht mehr gerecht werden. Es gibt viel zu tun im Tieraugenzentrum, sehr viel sogar. Das Einzugsgebiet riesig, es zwar einige Praxen und Kliniken, die ophthalmologische Sprechstunden anbieten, jedoch reine Tieraugenpraxen gibt es in der Umgebung nur sehr wenige. "In unserer Kartei haben wir ungefähr 600 Kolleg:innen, denen wir regelmäßig Patienten zurück überweisen."
Man sagt, ich würde alle aufgeregten Patienten und deren Besitzer:innen beruhigen und die Crew an der Anmeldung unterstützen."
Das Ziel ist es, alle gesund und glücklich erhalten!
"Ich habe vier Tierärztinnen angestellt, mit denen ich ein sehr flexibles, auf die jeweiligen Möglichkeiten angepasstes Arbeitsmodell erarbeitet habe", erklärt die Praxisinhaberin, die hinzufügt, dass sie in Grunde täglich Arbeit für alle von 8-18 Uhr da wäre. Um eine qualitativ hochwertige Arbeit machen zu können, ergänzen drei Auszubildende, eine Tierpflegerin, fünf ausgelernte TFA und eine Bürokraft das Team in Dossenheim. Das Team ist augenscheinlich gut aufgestellt und dennoch gibt es in Müllers Leben keine Minute, in der nicht irgendetwas getaktet ist. Der Morgen startet vor der Arbeit mit eine ein bisschen Büroarbeit, dann folgen Praxisarbeit und Operationen - danach geht's nach Hause zur Familie und zur täglichen Sporteinheit, um dann abends wieder ins Büro zu gehen.
Praxisstruktur verbessern und vorantreiben
Der tägliche Druck in der Praxis ist sehr hoch. Müller lud ihr Team zu einem Stressmanagement- und Gesundheitsseminar zu Vera Gloger ins Allgäu ein. Ziel der Arbeit mit der Yogalehrerin und ehemaligen Triathletin war, sich der täglichen Belastungen in der Praxis bewusst zu werden und Hilfestellungen zu bekommen, im Praxisalltag gesund zu bleiben. Begeistert stellte die Tierärztin fest, dass während dieses Seminars alle Teilnehmerinnen plötzlich anfingen, Ideen zu entwickeln, wie die Struktur und Arbeitsabläufe in der heimischen Praxis verbessert werden könnten. "Sobald Druck, Stress und emotionale Belastung zu groß werden, wird die Arbeit eines jeden Teammitglieds schlechter", fasst Müller zusammen, die dann auch Coachin Gloger einen Tag in ihre Praxis nach Dossenheim eingeladen hat, um gemeinsam an der Praxis- und Teamentwicklung zu arbeiten. "Wir haben uns so viele Gedanken gemacht über die Struktur und über die Abläufe, um möglichst optimale Bedingungen in der Praxis zu schaffen", so Müller, die anfügt, dass "wir nur alle intern vorankommen, wenn alle Teammitglieder Verantwortung übernehmen".
Wunsch für die Zukunft
"Wir bräuchten eigentlich jemanden vor Ort, der in unserem Laden für alles der Ansprechpartner ist, was nicht mit dem Kerngeschäft zu tun hat", so Müller. "Dienst- und Urlaubspläne, Stundenberechnungen, Mitarbeiter:innengespräche, Zeitungsannoncen und die Kommunikation mit dem Steuerberater." Manchmal überlegt die sportliche Tierärztin, ob sie nebenher noch eine Yogalehrer-Ausbildung machen sollte, doch im Moment ist das noch nicht die richtige Zeit dafür, "obwohl es mich schon sehr reizt."