Gelassener Hund - entspannte Behandlung

Für viele Hunde ist der Besuch in der Tierarztpraxis ein beängstigendes Erlebnis. Der Hund muss viele Reize gleichzeitig verarbeiten: die vielen Gerüche, andere Tiere, Menschen und die ungewohnten Untersuchungen. Gleichzeitig hat es eventuell Schmerzen durch seine Erkrankung, bzw. fühlt sich unwohl oder geschwächt.

Ohne die Unterstützung des Hundehalters geht gar nichts.

Das Team Ihrer Tierarztpraxis wird sich bemühen, Ihrem Hund den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Damit dies gelingt, ist das Praxisteam auf Ihre Unterstützung angewiesen, denn niemand kennt Ihren Hund so gut, wie sie selber: Bitte weisen Sie daher schon bei der Terminvereinbarung darauf hin, wenn Ihr Hund besondere Bedürfnisse hat, z.B. viel Abstand zu anderen Hunden braucht oder extra Zeit benötigt, um sich mit fremden Menschen Vertraut zu machen. Wenn Sie während Ihres Aufenthalts in der Tierarztpraxis merken, dass Ihr Hund überfordert ist, trauen Sie sich, darauf hinzuweisen und nach einem Lösungsansatz zu suchen, der die Situation für Ihren Hund einfacher macht. Manche Hunde warten beispielsweise besser mit Ihnen im Auto (sofern die Temperatur dies zulässt) als in einem vollen Wartezimmer oder lassen sich besser am Boden als auf dem Behandlungstisch untersuchen.

Die Tellington TTouch® Methode hilft dem Hund gelassen zu bleiben!

Sie selbst können in jeder Situation viel tun, um Ihrem Hund zu helfen, sich in der Tierarztpraxis wohl zu fühlen. Die emotionale und körperliche Balance wechselwirken immer miteinander. Das heißt, je wohler sich Ihr Hund in seinem Körper fühlt, desto besser kann er mit aufregenden Erlebnissen umgehen. Die Tellington TTouch® Methode setzt spezielle sanfte und effektive Berührungen ein, die Ihrem Hund helfen, gelassen zu bleiben. Eine leicht zu erlernende Technik ist der sogenannte Ohren-TTouch. Nehmen Sie hierfür ein Ohr Ihres Hundes zwischen Daumen und Zeigefinger und streichen Sie mit einer ruhigen Bewegung von der Ohrbasis zur Ohrspitze. Folgen Sie dabei der natürlichen Ohrform Ihres Hundes: bei Stehohren streichen Sie nach oben, bei Schlappohren nach unten. Im Ohr befinden sich zahlreiche Akupunkturpunkte, so dass über das Ausstreichen sowohl das Verhalten beeinflusst werden kann, als auch der Kreislauf stabilisiert werden. Daher ist diese Technik auch sehr gut geeignet, Ihr Tier nach einer Narkose zu unterstützen, gut wieder „auf die Pfoten“ zu kommen. Achten Sie darauf das Ohr sanft und nur mit leichtem Druck auszustreichen und selber deutlich auszuatmen. Aufgeregte oder ängstliche Hunde halten entweder die Luft an oder hecheln. Ein Ausatmen des Menschen überträgt sich häufig auf den Hund und führt dazu, dass dieser auch ruhiger atmet und sich dadurch entspannt.

Eine weitere Möglichkeit seinen Hund zu unterstützen, ist eine Hand vorne auf das Brustbein zu legen und darauf zu achten, ihn eher „einzurahmen“ als festzuhalten. Die entspannt aufliegende Hand kann zusätzlich den Muschel-TTouch ausführen. Hierzu wird die Haut sanft in einem 1 ¼ Kreis verschoben. Stellen Sie sich das Zifferblatt eine Uhr vor: Ihre Hand liegt bei 6 Uhr und verschiebt die Haut dem Uhrzeigersinn folgend.

Der elastische Kontakt des Tellington-Körperbandes wirkt auf die meisten Hunde beruhigend und entspannend.

Neben den sanften Berührungen eignen sich die Tellington-Körperbänder, um den Hund in der Tierarztpraxis zu unterstützen. Diese sind besonders nützlich, wenn Sie nicht bei allen Untersuchungen dabei sein können oder wenn Ihr Hund längere Zeit ruhig halten muss, z. B. bei einer Ultraschalluntersuchung oder bei einer Infusionsbehandlung. Der elastische Kontakt des Tellington-Körperbandes wirkt auf die meisten Hunde beruhigend und entspannend. Die Körperbänder stören die tierärztliche Untersuchung in aller Regel nicht, da sie leicht vor und zurückgeschoben werden können. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Anlagetechniken. Für den Tierarztbesuch reicht es meist, das Körperband in Form einer ACHT um den Brustkorb zu legen. Je nach Hundegröße werden unterschiedliche breite Körperbänder eingesetzt - für kleine Hunde eignen sich Körperbänder von vier - sechs Zentimeter Breite, für mittelgroße acht Zentimeter und für große Hunde zehn Zentimeter.

Die Tellington TTouch® Methode setzt spezielle sanfte und effektive Berührungen ein, die dem Hund helfen, gelassen zu bleiben."

Dr. Daniela Zurr, Tierverhaltensmedizinerin

Die Wirkung der Tellington-TTouch-Techniken ist optimal, wenn Sie Ihren Hund schon zu Hause damit vertraut machen. Suchen Sie sich eine entspannte Situation auf, damit Sie in Ruhe mit Ihrem Hund üben können. Wenn Sie selber aufgeregt in der Tierarztpraxis sind, weil beispielsweise bei Ihrem Tier eine Operation ansteht, hilft das Ausführen der Tellington-TTouches Ihnen persönlich auch wieder ruhiger zu werden. Sowohl den Ohren- als auch den Muschel-TTouch können Sie auch an sich selber ausführen, während Sie darauf warten, Ihr Tier nach einer Operation wieder in Empfang zu nehmen.

Lieblingsleckerchen sollten nicht fehlen!

Um Ihrem Tier den Praxisbesuch zusätzlich schmackhaft zu machen, nehmen Sie die Lieblingsleckerchen Ihres Hundes mit in die Praxis. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob Untersuchungen anstehen, für die Ihr Hund nüchtern sein muss. Ist dies nicht der Fall sollte der Hund vor dem Tierarztbesuch eine kleine, leicht verdauliche Mahlzeit erhalten haben. Hunden fällt es (wie Menschen auch) leichter, mit aufregenden Situationen umzugehen, wenn sie nicht allzu hungrig sind.