Ana Hesse: "Kind und Hund"
Die meisten Kinder lieben Hunde. Diese können ein toller Kumpel, Freund, Vertrauter, Tröster und Begleiter sein. Doch nicht immer klappt das auf Anhieb. Vor allem dann nicht, wenn Kinder noch kleiner und die Hunde sehr jung sind. Dann prallen Energien von Zähnen und Haut aufeinander und Tränchen müssen getrocknet werden. Das ist der Zeitpunkt, wenn das Telefon bei uns klingelt und eine Trainingsstunde mit „Kind & Hund“ in Begleitung der Eltern angefordert wird.
Es gibt aber auch Kinder, die große Angst vor Hunden haben. Sei es, weil ein Elternteil ängstlich auf Hunde reagiert, sie durch einen Hund erschreckt oder gar gebissen wurden. Wenn sie ihrer Angst nicht kontrolliert begegnen können, um daran zu arbeiten, werden aus ängstlichen Kindern, ängstliche Erwachsene. Dann prallen bei Spaziergängen manchmal zwei Welten aufeinander, wenn ein uneinsichtiger Halter mit seinem unangeleinten Hund des Weges kommt und der ängstliche Spaziergänger ihn bittet, seinen Hund anzuleinen, dann endet es nicht selten in hitzigen Wortgefechten. Auch hier helfen wir. Wir arbeiten an der Angst mit Hund und schulen Halter auf ein rücksichtsvolles Miteinander. Ein guter erzogener Hund und ein respektvoller Hundehalter, werden überall gerne gesehen.
Ein Biss, der alles veränderte...
Unser Sohn war zwei Jahre alt, als er unverschuldet, unerwartet und heftig von einem unbekannten Hund gebissen wurde. In der Folgezeit entwickelte er eine sehr große Angst vor fremden Hunden, jedoch nicht vor unserer eigenen, sehr alten Hündin. Es dauerte lange, bis er seine Angst ablegen konnte, was ihm erst zwei Jahre später durch den Kauf unserer Labradorhündin „Aila“ gelang, die als Welpe mit neun Wochen bei uns einzog. Ihre spitzen Zähnchen, die scharfen Krallen, die ständig zerbissenen Pullover und zerrissenen Hosen nahmen unserem Kind die Angst vor Hunden. Aila und unser Sohn sind die Grundsteine für die Gründung der Hundeschule „Kids & Dogs Schaumburg".
Die Welt der Hunde - Kindern den Hund als Hund näherbringen
Die Beziehung und Bindung zum eigenen Hund aufbauen und festigen, den Hund wertzuschätzen und nicht als „Spielzeug oder Sportgerät“ zu missachten, sind die grundlegendsten Dinge, die Kinder bei uns lernen. Darüber hinaus lernen sie, mit ihrem Hund freundlich zu arbeiten. Neben der Praxis stehen auch theoretische Inhalte wie z.B. Verhalten, Pflege, Versorgung und erste Hilfe auf dem Lehrplan. Der Spaß kommt für beide nicht zu kurz und manchmal gibt es auch Vorführungen wie zum Beispiel bei Veranstaltungen in Tierheimen. Kinder, die Hunde nicht kennen, vorsichtig sind oder schon einmal in irgendeiner Form negativen Kontakt hatten, vermitteln wir Hundeverhalten und Körpersprache, verbunden mit Regeln im Umgang mit dem Hund. Viele Kinder wissen, dass der Hund vom Wolf abstand und Wild jagt, aber nicht, dass Hunde weglaufende Kinder als Beute sehen und hinterherlaufen könnten. Hunde, die vor Geschäften angebunden sind, sind häufig ein Magnet für Kinder. Damit es zu keinem unschönen Erlebnis kommt, lernen sie, warum man fremde Hunde nicht ungefragt streicheln darf. Unbekannte, allein angeleinte Hunde, sind tabu!
Als Hundeschule für die ganze Familie gehören bei uns Kinder in jede Hundegruppe. So lernen auch jene Welpen, was Kinder sind, die ohne Kinder aufwachsen und auch, dass diese nicht gejagt werden dürfen.
Manche Hunde mögen keine Fremden in ihrer Nähe, außerdem könnten sie sich erschrecken, Schmerzen haben oder auch einfach gestresst sein, weil sie ohne Besitzer warten müssen. All das kann dazu führen, dass der Hund beißt. Allerdings sollte der Halter in solchen Fällen bedenken, dass bei einem Biss auch Folgen auf ihn und seinen Hund zukommen können. Daher wäre es umsichtiger den Hund, bei bekannter Problematik, vorsorglich mit Maulkorb zu sichern oder nicht unbeaufsichtigt alleine lassen.
Weil Eltern die Verantwortung tragen ...
Wir Eltern sind für die Einhaltung von Regeln bei „Kind und Hund“ verantwortlich und müssen diese sowohl umsetzen als auch überwachen, damit das Zusammenleben in der Familie auf Dauer entspannt klappt. Dazu gehört, dass Eltern Hundeverhalten gut kennen, ihren Hund einschätzen können und für genügend Ruhepausen sorgen - vor allem bei jungen Hunden. Übermüdete Kinder und Hunde reagieren oft gleichermaßen überdreht.
Halter haben es in der Hand.
Es reicht nicht aus, Kindern den Umgang mit Hunden beizubringen, wenn es Halter gibt, die keine Rücksicht auf sie nehmen. Kinder und Hunde handeln sehr ursprünglich und unvorhergesehen, so dass manche Situationen unverhofft eintreffen. Daher ist es rücksichtsvoll, den Hund beim Passieren von spielenden Kindern kurz anzuleinen. So ist in jedem Fall sichergestellt, dass der Ball oder Frisbee nicht als Beute erjagt werden kann und die Kinder Angst haben müssen.
Kinder gehören dazu!
Als Hundeschule für die ganze Familie gehören bei uns Kinder in jede Hundegruppe. So lernen auch jene Welpen, was Kinder sind, die ohne Kinder aufwachsen und auch, dass diese nicht gejagt werden dürfen. In allen späteren Gruppen, werden Kinder mit Aktionen immer wieder eingebunden. So fahren sie Roller, Fahrrad, spielen Ball, Frisbee oder Fangen. Die Hunde dürfen sich entspannt zurücknehmen und auch dann keinen Ball nehmen, wenn ihnen dieser versehentlich vor die Nase fällt. Damit Kinder keine Angst vor Hunden haben müssen, wünschen wir uns umsichtige Hundehalter aber auch Eltern, die ihren Kindern entsprechenden Respekt vor Hunden beibringen. Hunde sind niedlich, aber sie haben auch Zähne…