"Alles wird gut!" Auf dieser Hunderunde sind sie nicht gefallen - die Worte, mit denen sich Moderatorin Nina Ruge zehn Jahre lang in ihre People-Magazin "Leute heute" von ihren Zuschauern verabschiedet hat. Noch heute wird sie täglich mit diesem Sinnspruch konfrontiert, obwohl sich die gebürtige Münchnerin aus dem Showbiz zurückgezogen und überhaupt keine Probleme mit diesem sympathischen Etikett hat. "Wir spielen alle unsere Rollen", sagt sie, "ich habe zehn Jahre lang mit voller Überzeugung People-Journalismus gemacht und aus eigenen Stücken den Schlusspunkt gesetzt. Er gibt andere Dinge im Leben, die entdeckt werden wollen."
Ihre Lieblingsrunde führt direkt an der Isar entlang - ein natürlicher, verwunschener, ganz besonderer Ort, an dem die umgestürzten Bäume nicht sofort entfernt werden. Die Hunde fühlen sich sichtlich wohl, haben hier genügend Raum und müssen den Weg nicht mit Radfahrern teilen. Nina Ruge kann hier abschalten, lässt das Handy aus und die Natur auf sich wirken. Sie zitiert einen Sinnspruch von Albert Camus: "Mitten im tiefsten Winter entdeckte ich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt" - und leitet auf das Thema um, das die Buchautorin zurzeit sehr beschäftigt. Sie zeigt in ihrem aktuellen Buch "Der unbesiegbare Sommer in uns" Wege auf, um den "Quell der Kraft" und zum "tiefen Frieden" in sich selbst zu finden. Sie erzählt dabei aus ihrem Leben, gibt Hinweise und lädt zu Trainingseinheiten ein, um das eigene Bewusstsein Schritt für Schritt ändern zu können.
Regelmäßig liest sie aus ihrem Buch - zuletzt vor 570 Frauen in Ertingen bei Ulm - und lädt zu Achtsamkeits-Seminaren ein. Hierfür hat sie einen befreundeten Regisseur und Filmemacher gebeten, ihre Lieblingsrunde an der Isar zu filmen. Nach dem Anschauen des Films berichten die Teilnehmer an einen spontan gewählten Partner, ob sie beim Ausschalten der Gedanken eine neue Naturerfahrung gemacht haben. Ziel ist es, alles Störende auszuschalten, um die Natur in all ihren Facetten wahrzunehmen - und natürlich hilft bei diesen Übungen ein Hund ungemein. "Ich selbst gehe diesen Weg mehrmals in der Woche, lasse mein Handy und meine Aufgabenliste zu Hause, nehme bewusst das wahr, was mich umgibt, lasse die Natur auf mich wirken und komme tatsächlich zur Ruhe".
Hunde erhöhen die Grundtemperatur des Lebens
Nina Ruge liebt nicht nur ihre Tiere, sondern sie engagiert sich sehr für Hunde - Tierschutz steht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Und weil sie sich für das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch einsetzt, hat sie der VDH, der Verband für das deutsche Hundewesen, 2010 zur ersten Botschafterin des Hundes ernannt. Sie braucht diesen Titel sicherlich nicht, denn über Hundehaltung und eine gesunde Hund-Mensch-Beziehung klärt Ruge quasi täglich auf. Als Moderatorin von Experten-Round-Tables, als Kolumnistin, als Interviewpartnerin und im täglichen Gespräch auf der Hundewiese. "Hunde erhöhen die Grundtemperatur des Lebens", weiß sie zu berichten.
Nina Ruge, die früher selbst einmal Lehrerin war, liegt aber eine Initiative besonders am Herzen: Das Tierschutz-Projekt "Liebe fürs Leben - Tierschutzunterricht für Grundschüler", eine Initiative des Bundesverband praktizierender Tierärzte und dem Tiernahrungshersteller "Purina". Eigens engagierte Tierschutzlehrerinnen führen den Unterricht bundesweit und kostenlos durch, genauso geben Tierärzte des Verbandes ihr Wissen an die Kinder weiter. Spielerisch und interaktiv knüpft dieser an die allgemeine Tierbegeisterung von Kindern an und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Verantwortung, die ein Tier bedeutet. Als Grundlage für die Schulstunden dienen liebevoll gestaltete Arbeitsmaterialien, die mit modernen, emotionalen Illustrationen und kleinen Forscheraufträgen, die Neugier und Lernfreude der Kinder anregen. Der Tierliebhaberin gefällt besonders, mit wieviel Leidenschaft das Unternehmen sich für diese besondere Art des Tierschutzes einsetzt. "Vor zwei Wochen habe ich gemeinsam mit der Tierschutzlehrerin Dr. Katja Lehmann die zweiten Klasse der Münchener Dieselschule besucht. In einer Doppelstunde haben wir mit den Kindern über die Bedürfnisse von Haustieren und den richtigen Umgang mit Tieren gesprochen." Seit Mitte 2015 hat die TV-Moderatorin und Autorin die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen. Mit ihrem Einsatz unterstützt sie die Initiative darin, Kinder für die Achtung und den Schutz von Haustieren sowie deren natürliche Bedürfnisse empfindsam zu machen. "Wichtig ist mir, dass die Kids wissen, dass es sehr viel Zeit, Liebe und Ausdauer im Umgang mit dem eigenen Tier braucht." Und ganz sicher werden die Grundschüler so schnell nicht vergessen, wie Nina Ruge von Vroni, ihrer Großen Schweizer Sennenhündin berichtete, die beim letzten Weihnachtsfest in Italien ein Paket mit 24 Schokopralinen geklaut und restlos vertilgt hat. Sie musste natürlich sofort zum Tierarzt, um unter fachlicher Aufsicht, wegen der für Hunde tödlichen Schoko-Dosis, behandelt zu werden.
Zweite Heimat: Toskana
"In der kommenden Woche geht's mit meinen beiden Hunden nach Lucca in die Toskana", verrät sie, "dort werde ich den Sommer verbringen und bis Oktober bleiben!" Nur für wichtige Termine wird sie dann den Flieger besteigen und in die Heimat reisen. Teilweise ist die Frau mit ihren beiden Hunden ganz allein. Sie kümmert sich dann um ihr Haus, die Hühner, Enten, Gänse, Katzen - und natürlich auch um die Olivenhaine und den Wein. Als sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Wirtschaftsmanager Wolfgang Reitzle, das Haus kaufte, war der zirka ein Hektar große Weinberg in keinem guten Zustand. Ihr Mann hat sich des Weinberges, der auf einer Höhe von 280 Metern mit nahezu idealer Sonnenausrichtung liegt, angenommen und 2008 den ersten eigenen Wein produziert. "Mein Mann kann nicht klein", scherzt sie und erklärt stolz, dass in diesem Jahr erstmal 30.000 Flaschen des italienischen Rotweins produziert werden und in den Handel kommen. Derzeit kann man "Loto" (italienisch für Lotusblüte), so heißt der Rebensaft, bei "Käfer" in München und in einigen anderen Feinkostgeschäften käuflich erwerben. Erst kürzlich hat Nina Ruge persönlich auf der "Prowein", Europas größter Weinmesse, Werbung für den edlen Roten gemacht und neue Weinhändler gefunden.
Rosen fürs Wochenende und Leckerchen für die Vierbeiner
Zum Ende der Hunderunde kauft sich Nina Ruge einen kleinen Rosenstrauch bei ihrer Blumenhändlerin auf der Ismaninger Straße - Lupo und Vroni sind begeistert, denn die beiden bekommen hier immer ihr Leckerchen. "Mein Mann ist übers Wochenende nicht da, deshalb erfreue ich mich mit diesen Blumen", sagt sie. Jedoch kauft sie niemals Blumen ohne Wurzeln, die kommen ihr nicht ins Haus. Zum Abschied sagt sie: „Die dürfen lange leben, damit auch für sie alles gut wird!“