"Manege frei!" - mit zwei Kölner Hundefachfrauen am "Mont Klamott"

Portrait Andreas Moll
von Andreas Moll – 04.04.2016

Der Beginn der Hunderunde mit Jennifer Käferböck und Kara Erz und ihren beiden Hündinnen Kiwi und Hashtag ist verhalten. Im Stadtgarten, Kölns erstem im Belgischen Viertel gelegenen, neuzeitlichem Park, herrscht Anleinpflicht. Früh morgens um 8:30 Uhr herrscht hier Hunde-Rush-Hour, die Hundebesitzer des beliebten Kölner Viertels drehen mit ihren Tieren eine Runde, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit machen. Jennifer Käferböck betreibt seit zwei Jahren in diesem Viertel mit "My Sporty Dog" ein Geschäft für hochwertige Hundeprodukte und einen dazu gehörigen Onlineshop. Die 32-Jährige lebt derzeit mit zwei Hunden zusammen und sagt, dass die Hunde ihre Kumpels sind, und von ihr auch so behandelt werden. Heute ist lediglich die 9-jährige "Kiwi" dabei, mit "Ready", dem ihrem Kurzhaar-Border-Collie dreht sie gegen Mittag eine große Runde.

Auf dem morgendlichen Spaziergang ist auch "Hashtag" mit dabei, die belgische Schäferhündin der Hundetrainerin Kara Erz. Sie ist sehr zurückhaltend, zeigt zunächst leichte Berührungsängste mit Artgenossen, die erst verschwinden, wenn sie ohne Leine durch die Walachei laufen kann. Kara Erz hat den unsicheren Malinois vor zwei Jahren nach zwei Beißvorfällen von einer Familie in Norddeutschland übernommen und mit ihm sehr intensiv gearbeitet. Die IHK-Hundefachwirtin verdient als Hundetrainerin ihr Geld, arbeitet mit Hunden vom Welpen- bis zum Seniorenalter auf ihrem eigenen Hundeplatz, schult das partnerschaftliche Zusammenspiel beim körpersprachlichen Longieren, Stand-Up-Paddling und Dogfrisbee.

Auslauf am "Mont Klamott"

Nachdem die Brücke zum "Mont Klamott", wie die Kölner den Herkulesberg nennen, überschritten ist, können die Vierbeiner endlich frei laufen. Kara Erz und Jennifer Käferböck hatten sich genau hier vor gut sieben Jahren kennengelernt, gingen regelmäßig auf die Hunderunden, merkten dabei, dass die ganz ähnlich tickten und wurden schließlich enge Freundinnen. "Kara war es auch, die mich zum Frisbee-Sport gebracht hat", sagt die 32-jährige gebürtige Kölnerin. Beim ersten Treffen wurde sie von der Hundetrainerin ermahnt, ihrem Hund wegen des hohen Verletzungsrisikos keine Stöckchen zu schmeißen und auch das stupide „Bällchen spielen“ sein zu lassen. Sie brachte ihr (und ihrem Hund) die sehr abwechslungsreiche Sportart Dogfrisbee nahe, die für Mensch und Hund eine interessante Ergänzung zum Alltagsspaziergang ist.

Die richtige Technik ist entscheidend!

Wichtig dabei ist, dass einerseits die Wurftechniken des Menschen ausgefeilt sind und darüber hinaus dem Hund die richtige Sprung- und Landetechnik beigebracht wird. "Der Arsch des Hundes muss während des Sprunges hoch, damit der Vierbeiner mit der Scheibe im Maul dann wieder auf den Vorderpfoten landen kann. Wir bringen unseren Hunden auch bei, nach der Landung weiter auszulaufen und im Bogen zum Werfer zurück zu kommen." Und Jennifer Käferböck ergänzt: "Das ist gelenkschonend, und es gibt es auch keine Sportverletzungen." Und sie müssen es wissen, denn schließlich spielen sie seit Jahren Dogfrisbee auf europäischem Wettkampfniveau.

Mehr Infos zur Hundeschule von Kara Erz: Woof Coach, zum Hundeladen von Jennifer Käferböck: My Sporty Dog