Lebensqualität für Hunde und Katzen mit Epilepsie

Frisch zum Jahresbeginn startet die neue Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“ der Medizinischen Kleintierklinik an der LMU in München mit freundlicher Unterstützung des Tiernahrungherstellers PURINA. Im Rahmen dieser neuen Sprechstunde können Tiere, deren Symptome auf die Krankheit Epilepsie hinweisen, den Spezialisten im Fachgebiet Neurologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Fischer vorgestellt werden. Für betroffene Tierbesitzer ist es ganz entscheidend, einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, der die Therapie begleitet und auch in Notfallsituationen erreichbar ist.

Über die Krankheit Epilepsie

„Epilepsie ist die Nummer eins unter den chronischen neurologischen Erkrankungen bei Hunden“, sagt Prof. Fischer, „und auch Katzen können betroffen sein. Besonders die idiopathische Epilepsie stellt für die Tierbesitzer eine große Belastung dar, weil dies eine lebenslange Erkrankung ist. Die idiopathische Epilepsie, bei der keine Auslöser diagnostiziert werden können, ist zwar nicht heilbar, dennoch können die meisten Tiere mit einer gut eingestellten Therapie ein gesundes und glückliches Leben führen“ führt Prof. Fischer weiter aus.

Hinweise auf Epilepsie

Epilepsie ist eine Krankheit, bei der wiederholt und in unregelmäßigen Abständen Anfälle auftreten. Am häufigsten sind kurze generalisierte Krampfanfälle, bei denen die Tiere zu Boden fallen und mit den Beinen rudern. Während eines Anfalls speichelt das betroffene Tier oft stark und ist auch meist nicht ansprechbar. Manchmal zeigen sich Anfälle auch mit milderen Symptomen.

Wie soll sich der Tierbesitzer verhalten?

Tierbesitzer sollten, wenn es zu einem Anfall kommt, ihr Tier vor Unfällen oder Verletzungen schützen. Viele Anfälle hören nach kurzer Zeit, ungefähr nach ein bis zwei Minuten, wieder von alleine auf. Dauert der Anfall länger an, kann er auch schon zu Hause durch geeignete Medikamente unterbrochen werden.

Epilepsie ist die Nummer eins unter den chronischen neurologischen Erkrankungen bei Hunde. Besonders die idiopathische Epilepsie stellt für die Tierbesitzer eine große Belastung dar, weil dies eine lebenslange Erkrankung ist."

Prof. Dr. Andrea Fischer, Medizinische Kleintierklinik der LMU

Angebot für Tierbesitzer:innen und Tierärzt:innen

Die Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“ mit dem Experten-Team um Prof. Andrea Fischer behandelt Patienten vom ersten epileptischen Anfall an und berät Tierbesitzer:innen und Tierärzt:innen. Im Vordergrund steht die intensive Beratung rund um die Epilepsie und die lebenslange Begleitung der Patienten. Eine Reihe spezialisierter weiterführender Untersuchungen stehen zur Verfügung, um die Ursache der Epilepsie möglichst genau zu erfassen. Die neu eingerichtete Sprechstunde versteht sich als ergänzendes Angebot zur kontinuierlichen veterinärmedizinischen Betreuung durch die Haustierärzt:innen.

Kompetente Langzeitbetreuung

Zusätzlich zu einem persönlichen Termin an der Medizinischen Kleintierklinik, der Untersuchung der Ursachen für die Epilepsie sowie der Verschreibung von Medikamenten, führen Tierbesitzer ein Anfallstagebuch, in dem sie alle Erfahrungen rund um die Epilepsie dokumentieren und das sie bei weiteren Terminen mit den Spezialisten um Prof. Andrea Fischer besprechen. „Die frühzeitige adäquate Therapie und die Langzeitbetreuung sind besonders wichtig für den Therapieerfolg“, so Dr. Stefanie Dörfelt, welche gemeinsam mit Frau Prof. Andrea Fischer die Epilepsiesprechstunde betreut.

Etablierte und innovative Diagnostik und Therapie

Die Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“ bietet eine Abklärung in verschiedenen Stufen an und stimmt diese individuell auf den Hund oder die Katze ab. „Wir erwarten uns einen neuen Meilenstein bei der Epilepsiediagnostik durch die Einbindung der Video-Elektroenzephalographie zur Epilepsiecharakterisierung, zusätzlich zu der etablierten Diagnostik mit neurologischer Untersuchung, Stoffwechseluntersuchung sowie der Kernspintomographie“, so Prof. Andrea Fischer. „Für die Therapie der idiopathischen Epilepsie beim Hund sind drei verschiedene Wirkstoffe zugelassen. Das zeigt die Bedeutung dieser Krankheit“, so Prof. Andrea Fischer. „Eine gute Einstellung der Epilepsie ist wichtig für den Langzeiterfolg.“

Bei Hunden mit schwer behandelbarer Epilepsie ist ein erfolgversprechender zusätzlicher Therapieansatz die begleitende Futterumstellung auf ein mit mittelkettigen Fettsäuren (MKT) angereichertes Futter. Eine kontrollierte Studie des Royal Veterinary College London unter der Leitung von Prof. Holger Volk in Kooperation mit PURINA hat gezeigt, dass ein mit MKT angereichertes Futter die Anfallsfrequenz bei Hunden mit idiopathischer Epilepsie deutlich reduzieren kann. Diese Ergebnisse wurden jetzt auch in Folgestudien bestätigt. Ketogene Ernährungstherapien (KET) haben auch – wissenschaftlich fundiert - einen hohen Stellenwert bei Kindern mit schwierig zu therapierbaren Epilepsien.

Online-Termine möglich

Für Besitzer:innen, die weiter entfernt wohnen, kann auch ein Beratungstermin als Online-Sprechstunde angeboten werden. Nicht nur für Tierbesitzer:innen soll die Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“ eine Hilfe sein. Auch Tierärzt:innen können sich über eine Online-Sprechstunde Informationen einholen, um eigene Patienten optimal zu betreuen.

Fundierte Expertise

Prof. Fischer fasst zusammen: „Wir freuen uns, eine eigene Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“ anzubieten, und durch die Zusammenarbeit mit PURINA auch den neuen Therapieansatz der Umstellung des Futters umsetzen zu können“, erklärt Prof. Fischer. Stephanie Müller-Strauß, Scientific Communication Manager und Tierärztin bei PURINA Deutschland unterstreicht: „Es ist wunderbar, dass wir die LMU München auf dem Gebiet der Epilepsie unterstützen können.“ Prof. Fischer ergänzt: „Unser Team ist gleichermaßen Ansprechpartner für Tierärzt:innen und Tierbesitzer:innen. Die umfassende Beratung auf Augenhöhe ist unsere Stärke. Wir sind international vernetzt und unsere Forschungserfolge motivieren uns täglich aufs Neue, das zu tun, was wir lieben: jedem einzelnen unserer Patienten die bestmögliche Behandlung bieten.“

Sprechstunde „Epilepsie behandeln bei Hunden und Katzen“. Terminvereinbarung per E-Mail unter info@medizinische-kleintierklinik.de