"Cui honorem, honorem" - Richard-Völker-Medaille an Tierarzt Dr. Thomas Steidl
Ehre, wem Ehre gebührt.
Auf dem 62. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin in Berlin wurde dem Tiermediziner Dr. Thomas Steidl aus Tübingen die Richard-Völker-Medaille verliehen. Diese wird an Persönlichkeiten aus der Veterinärmedizin verliehen, die sich um die Medizin am Kleintier in Wissenschaft und Praxis in besonderem Maße verdient gemacht haben.
Namensgeber der Auszeichnung: Prof. Dr. Dr. h.c. Richard Völker
Dazu muss man erst einmal wissen, wer denn der Namensgeber dieser Auszeichnung ist. Richard Völker aus Hannover übernahm im Jahr 1932 die Durchführung der Aufgabe, aus dem nur nominell vorhandenen pharmakologischen Institut an der Tierärztlichen Hochschule zu Hannover eine den Bedürfnissen entsprechende Stätte für Forschung und Unterricht zu schaffen. Er entwickelte dieses aber erst nach dem Krieg zu einem in sich geschlossenen und leistungsfähigen Institut. Aufgrund Völkers umfassendem klinischen und pharmakologischen Wissen wurde die klinische Pharmakologie zum Hauptthema in Lehre und Forschung des Instituts.
Regel für die Vergabe
Es gibt einen Vergabeausschuss, der aus dem Ehrenvorsitzenden, Dr. Klaus-Peter Vick, sowie und zwei turnusmäßig wechselnden Beisitzern, einem Hochschullehrer, Prof. Dr. Ernst-Günter Grünbaum, und einem Praktiker, Prof. Dr. Ferenc Kása, zusammensetz. Jedes Mitglied der DVH-Fachgruppe "Kleintierkrankheiten" kann einen Vorschlag in schriftlicher Form unterbreiten, der "überzeugend begründet" werden muss. Die Übergabe der Medaille erfolgt auf der Jahrestagung der FK-DVG durch den 1. Vorsitzenden der Fachgruppe, der dann auch die Laudatio auf den Medaillenempfänger hält.
"Ihr seid dazu bestimmt, draußen zu zeigen, wie wissenschaftlich orientierte Praxis gestaltet werden kann", das gab Prof. Völker stets seinen Studenten mit auf ihren beruflichen Weg. Diese Vorgaben vereinigt Thomas Steidl in der Ausübung und im Verständnis seiner beruflichen Tätigkeit in ganz besonderem Maße.
Dr. Thomas Steidl - verdienter Preisträger dieser Auszeichnung
Steidl ist Rheinländer, 1953 in Bonn geboren, hat in Bern und Gießen studiert, hat dort auch promoviert und war als wissenschaftlicher Assistent in der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Veterinärklinik an der Justus-Liebig-Universität Gießen gearbeitet. Nach einigen Jahren als Assistent in einer renommierten Kleintierpraxis in Essen ließ er sich in Tübingen mit einer Kleintierpraxis nieder. Steidl ist Fachtierarzt für Klein-und Heimtiere, trägt eine Zusatzbezeichnung für Reptilien sowie für Zier- und Wildvögel und hat die Weiterbildungsermächtigung für diese Fächer. In ca. 20 wissenschaftlichen Veröffentlichungen als Erst- und Co-Autor, in einigen Lehrbuchbeiträgen, mit der Herausgabe eines Praxisleitfadens, als Chefredakteur bei den Zeitschriften "veterinär spiegel" und "Kleintiermedizin" und in fast 100 wissenschaftlichen Vorträgen zu Themen wie "Praxismanagement", "Intensiv- und Notfallmedizin", "Exotenmedizin" und "Forensik" hat sich Steidl mit außerordentlichem Engagement für die Kleintiermedizin eingesetzt. Darüber hinaus ist er berufspolitisch sehr aktiv, hat die Fachtagung "PETVET" gegründet und seitdem mitorganisiert und ist seit 2013 Präsident der Landestierärztekammer in Baden-Württemberg.
Neben all diesen Tätigkeiten, hat Thomas Steidl die Bodenhaftung niemals verloren. Der dreifache Vater führt mit seinem Partner, Dr. Michael Hartmann, eine Kleintierpraxis im Tübinger Stadtteil Derendingen und steht täglich in der Praxis. Ruhe und Erholung findet er im Kreise seiner Familie, auf den Hunderunden mit seinem West Highland-Terrier "Tessa" und - wenn es zeitlich hinhaut - einmal in der Woche auf dem Golfplatz.
"Cui honorem, honorem - Ehre, wem Ehre gebührt!" Dr. Thomas Steidl ist mit Sicherheit ein Mann, der diese Auszeichnung verdient hat.