Steigendes Gesundheitsrisiko durch Zecken - Initiative will aufklären.

Protect Our Future Too/POFT - #PROTECTOURFUTURETOO von MSD ins Leben gerufen

Umfragen unter Tierärzten in Deutschland und in Europa haben ergeben, dass die Zeckenzahlen seit einigen Jahren ansteigen. Zecken sind darüber hinaus nun auch vermehrt im Winter aktiv, wie 80% der befragten Tierärzte bestätigen. Je nach Wetterlage und Gegend muss man daher ganzjährig mit den Parasiten rechnen. Infolge dieser Veränderungen nehmen die gesundheitlichen Risiken durch Zecken erheblich zu. Experten führen diese Entwicklung auf die zunehmende Erwärmung in Europa zurück.

Die Informationen über die steigenden Zeckenzahlen und die zum Teil ganzjährige Aktivität der Parasiten sind noch nicht bei allen Tierhaltern angekommen, wie eine groß angelegte Umfrage zeigte. Die Tierhalter-Umfrage brachte auch ans Licht, dass noch viele Fehlinformationen über Zecken und die damit verbundenen Risiken für Hunde in der Öffentlichkeit kursieren.

Um Hunde und andere Haustiere jetzt und in Zukunft besser vor den gesundheitlichen Risiken durch die sich verändernden Wetterbedingungen zu schützen, wurde die Initiative #PROTECTOURFUTURETOO (Protect Our Future Too)/POFT) von MSD-Tiergesundheit ins Leben gerufen. Diese bringt Tierärzte, Parasitologen und Biologen aus ganz Europa zusammen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Folgen der veränderten Wetterbedingungen auf die Gesundheit von Hunden und Katzen zu sammeln und Empfehlungen für den Gesundheitsschutz der Tiere zu erarbeiten.

Genauso wichtig ist es den Initiatoren von #PROTECTOURFUTURETOO, Tierhalter besser über die Gesundheitsrisiken für Hunde und andere Haustiere zu informieren, die infolge der Wetteränderungen bereits bestehen oder möglicherweise zu erwarten sind. Aktuell steht die Zeckensituation im Mittelpunkt der Initiative, weil es hier bereits zu spürbaren Veränderungen gekommen ist und viele falsche Informationen über die Parasiten in der Bevölkerung verbreitet sind. Das sollten Sie als Hundehalter über Zecken wissen:

Was sind Zecken eigentlich? Und welche Arten gibt es in Deutschland?

Zecken gehören zu den Spinnentieren (Acarina) und ernähren sich vom Blut ihrer Wirte. Die häufigsten Zecken in Deutschland sind der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwald- oder Buntzecke (Dermacentor reticulatus). Daneben gibt es noch zahlreiche andere Arten. Aus dem Süden wird manchmal die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) eingeschleppt.

Welche Krankheitserreger übertragen Zecken auf Hunde in Deutschland?

Der Zeckenstich selbst ist relativ harmlos. Selten entsteht eine Entzündung an der Stichstelle, die meistens von alleine abheilt. Was Zecken zum Gesundheitsrisiko macht, sind die Krankheitserreger, die sie übertragen können. Für Hunde in Deutschland sind vor allem die Erreger der Anaplasmose, Borreliose und Babesiose gefährlich. Bei einer Anaplasmose können die Hunde unter Fieber, Blutungen und Gelenkentzündungen leiden. Die Borreliose kann neben Fieber auch schmerzhafte Gelenkentzündungen hervorrufen. Die Erreger der Babesiose zerstören die roten Blutkörperchen des Hundes und können eine lebensbedrohliche Blutarmut, die mit hohem Fieber einhergeht, verursachen. Glücklicherweise werden die Erreger nicht sofort beim Zeckenstich übertragen: Zecken übertragen Borrelien erst nach mindestens 16-24 Stunden Blutsaugen, Anaplasmen und Babesien werden sogar erst nach einer mindestens 24-stündigen Blutmahlzeit übertragen.

Warum führen die veränderten Wetterbedingungen zu einem größeren gesundheitlichen Risiko durch Zecken?

Statt wie früher in den kalten Wintermonaten zu ruhen, können Zecken aufgrund der zunehmenden Erwärmung ganzjährig aktiv sein. Die ganzjährige Aktivität führt zu kürzeren Entwicklungszyklen und damit einer schnelleren Vermehrung der Zecken. Darüber hinaus können die Zecken Krankheitserreger, wie Borrelien, Anaplasmen und Babesien, nun auch im Winter übertragen. Das Infektionsrisiko für von Zecken übertragenen Krankheitserregern steigt so insgesamt beträchtlich. Tatsächlich berichten 71% der Tierärzte, dass es immer mehr Fälle von Borreliose, Anaplasmose und Babesiose in ihrer Praxis gibt. Die veränderten Wetterbedingungen können auch dazu führen, dass sich in Deutschland neue Zeckenarten ansiedeln, die hier bislang unbekannte Krankheiten einschleppen.

Wie schütze ich meinen Hund vor Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern?

Entscheidend ist, dass die Zecke entfernt oder abgetötet wird, bevor sie die Erreger der Borreliose, Anaplasmose und Babesiose übertragen kann, also in den ersten 16 Stunden, nachdem sie sich auf dem Hund festgesaugt hat. Wenn Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken hin absuchen und diese sachgerecht entfernen, verringern Sie das Infektionsrisiko. Allerdings ist diese Methode unzuverlässig, weil man Zecken im Fell des Hundes leicht übersieht. Wer seinen Hund besser schützen möchte, sollte sich von seinem Tierarzt ein wirksames Mittel verschreiben lassen, dass Zecken innerhalb kurzer Zeit zuverlässig abtötet. Besonders komfortabel sind hier langwirksame Präparate.

Um Hunde und andere Haustiere jetzt und in Zukunft besser vor den gesundheitlichen Risiken durch die sich verändernden Wetterbedingungen zu schützen, wurde die Initiative #PROTECTOURFUTURETOO gegründet."

#PROTECTOURFUTURETOO

Helfen Hausmittel gegen Zecken?

Nein! Die Stiftung Warentest hat schon vor einigen Jahren Hausmittel gegen Zecken, wie verschiedene ätherische Öle, B-Vitamine und viele andere sogenannte naturheilkundliche Produkte auf ihre Wirksamkeit hin geprüft. Das Ergebnis dieser Prüfung war niederschmetternd: Die so behandelten Hunde brachten vergleichbar viele Zecken mit nach Hause wie unbehandelte Tiere. Darüber hinaus sind einige pflanzliche Wirkstoffe, die als Antiparasitika angeboten werden, giftig. Teebaumöl, zum Beispiel, kann schwere und sogar tödliche Vergiftungen bei Hunden oder Katzen verursachen.

Wie entferne ich eine festgesaugte Zecke?

Um sich selbst vor Krankheitserregern zu schützen, sollten Sie die Zecke nicht mit den bloßen Händen berühren, sondern eine Zeckenzange oder eine Pinzette zur Entfernung benutzen. Mit diesem Instrument fassen Sie die Zecke möglichst weit unten nahe der Haut des Hundes. Dann ziehen Sie stetig und mit nicht zu viel Kraft die Zecke aus der Haut. Nach spätestens einer halben Minute unter gleichmäßigem Zug löst sich die Zecke aus der Haut. Um die Zecke hygienisch abzutöten, zerquetschen Sie sie in einer dichten Plastiktüte oder zwischen zwei breiten Klebestreifen und entsorgen Sie sie anschließend im Hausmüll. Wenn Sie eine ungewöhnliche Zecke finden, die Sie Ihrem Tierarzt zeigen wollen, verpacken Sie sie ausbruchsicher in einen Plastikbeutel oder in ein Schraubglas.