Fluoreszenz Biomodulation – neue Hoffnung für dermatologische Problemfälle
Dermatologische Fälle gewinnen zunehmend an Bedeutung in tierärztlichen Praxen. Hautkrankheiten beeinträchtigen die Lebensqualität von Tieren. Für die Besitzer ist der Alltag mit einem so erkrankten Tier mühselig und schwierig. Nicht alle Hauterkrankungen heilen mit den konventionellen medizinischen Behandlungen so ab wie gewünscht. In Fällen von schweren, schmerzhaften und nicht heilenden dermatologischen Erkrankungen gibt es einen neuen Therapieansatz, der keine Nebenwirkungen hat: fluoreszierende Lichtenergie. In meiner Praxis arbeite ich seit über einem Jahr mit dieser Technologie und konnte dabei umfangreiche Erfahrungen sammeln.
Wie funktioniert die Fluoreszenzbiomodulation?
Bei der Fluoreszenzbiomodulation handelt es sich um eine innovative Technologie in der Tiermedizin. Zunächst wird eine ca. zwei mm dicke Gelschicht auf das betroffene Hautareal aufgetragen. Dieses Areal wird mit einer Lampe bestrahlt, die Blaulicht aussendet. Das Gel enthält Moleküle, die Licht absorbieren und dann wieder Licht mit größeren Wellenlängen abgeben, die tiefere Hautschichten erreichen können. In dem bestrahlten Gewebe werden durch das weitergeleitete Licht drei Prozesse angeregt:
- Förderung der Kollagenproduktion
- Reduzierung von Entzündungen
- Bildung neuer Blutgefäße
Das alles regt den Heilungsprozess in den tieferen Hautschichten an, wo herkömmliche Methoden nicht greifen. Die neue Methode ist deshalb besonders bei tiefgreifenden, chronischen und schwer zugänglichen Hauterkrankungen gut anzuwenden. Das Beste an der Lichttherapie: Es gibt keine Nebenwirkungen!
Konkrete Einsatzgebiete der Fluoreszenzbiomodulation
Grundsätzlich gilt: Schwere, tiefgreifende und mit konventionellen Methoden nicht therapierbare Hauterkrankungen sind für diese Therapieform geeignet. Zu den konkreten Einsatzgebieten gehören:
- Zwischenzehen-Granulome bzw. Interdigitalgranulome
- Perianale Fisteln
- Akrale Leckdermatitis (dauerndes Belecken einer Stelle am Vorder- oder Hinterlauf)
- Nicht heilende Wunden
Die Fluoreszenzbiomodulation ist eine gute Alternative oder auch Ergänzung zu herkömmlichen Therapiemethoden in der Dermatologie. Hartnäckige, tiefgreifende und schlecht heilende Hauterkrankungen zählen zum Einsatzgebiet."
Fallbeispiel 1: Porthos, Jack Russell Terrier
Porthos, elf Jahre, männlich kastriert, alle vier Pfoten von tiefen Entzündungen betroffen. Porthos litt seit etwa sechs Jahren an einer tiefen, schmerzhaften, sog. ulcerativen Hautentzündung an allen vier Pfoten. Keine der im Laufe der Jahre durchgeführten Therapien führte zu einer Heilung, der Hund hatte zu diesem Zeitpunkt keinerlei Lebensqualität mehr. Jeder Schritt war schmerzhaft für Porthos, an Spaziergänge war nicht mehr zu denken. Der Besitzer fragte sich, ob weitere Behandlungen noch Sinn machten. Wir besprachen mit ihm die Fluoreszenzbiomodulation als neue Therapieoption - und er wollte diese Chance noch wahrnehmen. Wir bestrahlten zweimal wöchentlich alle Pfoten über insgesamt acht Wochen. Begleitend dazu wurde Porthos von uns antibiotisch behandelt. Von Woche zu Woche besserte sich sein Zustand. Nach acht Wochen waren Porthos Pfoten abgeheilt.
Fallbeispiel 2: Balu, Golden Retriever
Balu, neun Jahre, männlich kastriert, seit über einem Jahrunbefriedigender Verlauf einer akralen Leckdermatitis. Seit über einem Jahr beleckte Balu bei jeder Gelegenheit seinen rechten Vorderlauf, weshalb er dauerhaft einen Halskragen tragen musste. Trotz vorausgegangener adäquater Therapieheilte die Haut nicht ab. Nach Absprache mit dem Besitzer begannen wir die Fluoreszenzbiomodulation mit zwei wöchentlichen Bestrahlungen. Nach fünf Wochen ist dieakrale Leckdermatitis vollständig abgeheilt. Parallel verordnete ich ein Antibiotikum. Obwohl die Wunde abgeheilt ist und Balu keine Beschwerden mehr hat, trägt er vorsichtshalber nocheinen Halskragen, wenn er unbeaufsichtigt ist, da er durch die lang anhaltenden Beschwerden gewohnheitsmäßig leckte.
In meiner Praxis kommt daher die vollkommen nebenwirkungsfreie Therapieform aufgrund sehr guter Erfahrungen häufig bei dermatologischen Patienten zum Einsatz."
Fallbeispiel 3: Hektor, Weißer Schäferhund
Hektor, elf Jahre, männlich kastriert, leidet trotz Behandlung seit zwei Jahren an einer schmerzhaften Perianalfistel, als er uns vorgestellt wird. Hektor
hatte Schmerzen beim Kotabsatz und leckt immer wieder an seinem After.
Nach Besitzeraufklärung entschieden wir uns auch hier für den neuen
Weg der Fluoreszenzbiomodulation. Die ersten drei Wochen wurde Hektor
parallel antibiotisch behandelt. Zudem wiesen wir den Besitzer an, den
After nach jedem Stuhlgang zu reinigen. Hektor wurde zweimal
wöchentlich bestrahlt. Von Mal zu Mal nahmen sowohl die Fistelgröße als
auch die Fisteltiefe ab. Nach drei Monaten hat sich die Fistel
endgültig geschlossen hat.
Fallbeispiel 4: Nuna, Mischlingshündin
Nuna, elf Jahr, weiblich, kastriert, wurde wegen einer Umfangsvermehrung am Hinterbein operiert. Seit sechs Monaten verheilte die Wunde trotz Verbänden und diverserer Behandlungen nicht. Als Nuna uns vorgestellt wurde war ihr rechter Hinterlauf akut entzündet. Die konventionellen Therapiemethoden waren zuvor bereits ausgeschöpft. Nuna konnte nicht ohne Halskragen und Verband sein. Nach eingehender Untersuchung besprachen wir mit der Besitzerin die Therapieoptionen und entschieden uns für die Fluoreszenzbiomodulation. Parallel zur Bestrahlung stellten wir Nuna unter eine Antibiose. Nach Abschluss der Behandlung bekommt Nuna nur noch in für sie besonders stressreichen Situationen (Autofahren) vorsichtshalber einen Leckschutz.
In meiner Praxis kommt daher die Fluoreszenzbiomodulation aufgrund sehr guter Erfahrungen häufig bei dermatologischen Patienten zum Einsatz."
Fazit
Die Fluoreszenzbiomodulation ist eine gute Alternative oder auch Ergänzung zu herkömmlichen Therapiemethoden in der Dermatologie. Hartnäckige, tiefgreifende und schlecht heilende Hauterkrankungen zählen zum Einsatzgebiet. Neben den beeindruckenden Ergebnissen handelt es sich um eine vollkommen nebenwirkungsfreie Therapieform. In meiner Praxis kommt daher die Fluoreszenzbiomodulation aufgrund sehr guter Erfahrungen häufig bei dermatologischen Patienten zum Einsatz.