Goldimplantation - Harmonisierung von "Dustins" Bewegungsablauf

Die Goldimplantation ist eine besonders wirksame Form der Schmerzbehandlung. Sie ist eine alternative Therapiemöglichkeit bei Hunden mit chronischen Gelenkserkrankungen wie z.B. Hüftdysplasie, Hüftgelenksarthrosen, Ellenbogendysplasien und -arthrosen, Kniegelenks- und Zehengelenksarthrosen sowie Wirbelsäulenveränderungen und deren Folgen. Wie das Gold tatsächlich wirkt, ist wissenschaftlich noch nicht bewiesen. Da jedoch seit den 70er Jahren vor allem in Europa und den USA sehr viele positive Erfahrungen bei "implantierten" Hunden vorliegen, gibt es an der Wirksamkeit dieser Methode keine Zweifel.

Die Kosten für eine derartige Behandlung sind abhängig von Art und Umfang der Implantation. Sie liegen meist deutlich unter denen von klassischen Operationsmethoden. Erwähnenswert ist auch, dass der Eingriff minimal-invasiv ist und dem Hund kaum zusätzliche Schmerzen bereitet, anders als im Vergleich zu vielen anderen chirurgischen Eingriffen.
 
In meiner Praxis kommt die Goldimplantation seit vielen Jahren recht erfolgreich zum Einsatz. Oft ist sie eine hervorragende Therapiealternative oder auch eine letzte Hoffnung, dem Tier Schmerzen zu ersparen und ihm somit wieder Lebensqualität und nicht selten sichtbare Lebensfreude zu schenken. Bei einem Goldimplantat handelt es sich nicht um eine gezielte Heilung, sondern um eine nebenwirkungsfreie symptomatische Therapie.
 
"Dustin" - die Geschichte eines ganz normalen Hundes, dem das Laufen immer schwerer fiel.

Dustin ist ein 12-jähriger Bearded Colli, der unter einer zunehmenden Schmerzsymptomatik litt. Die schmerzfreien Intervalle wurden immer kürzer. Dustin war ein jahrelanger Patient von mir, der aber mittlerweile durch einen berufsbedingten Umzug in 500 km Entfernung wohnt. Sein Frauchen arbeitet in der Altenpflege und nutzt Dustin als eine Art Therapiehund bei älteren Pflegeheimbewohnern. Aber auch das machte Dustin keinen Spass mehr. Das Aufstehen und Laufen fielen ihm zusehends schwerer. Die verabreichten Schmerzmittel wirkten nur noch bedingt. So konnte es nicht weitergehen. Dustin wurde dem Haustierarzt vorgestellt. Dieser riet nach einer klinischen und röntgenologischer Untersuchung und Rücksprache mit einer Klinik zu einer Operation. Daraufhin nahm sie Kontakt mit mir auf, da sie wusste, dass ich seit Jahren die Goldimplantation bei derartigen Problemen als alternative Behandlungsmöglichkeit einsetze. Wir vereinbarten einen Termin. Der Erfolg der Goldimplantation hängt nicht nur von der Beurteilung der Röntgenbilder ab, sondern erfordert eine umfassenden Diagnostik. Diese zielt auf die Erfassung aller gangbildrelevanten Schmerzsituationen, weil bei der Goldimplantation nicht ein Gelenk, sondern der gesamte Bewegungsapparat behandelt werden soll.

Das Ziel ist eine schmerzfreiere Harmonisierung des Bewegungsablaufes. Nach visueller Gangbildanalyse, Schmerzpalpation und Auswertung der Röntgenbilder entschied ich mich für eine Goldimplantation beider Hüft- und Ellenbogengelenke. Dustin erhielt eine Vollnarkose. Mit einer Hohlnadel werden die Golddrahtimplantate möglichst in Akupunktur- oder Triggerpunktnähe platziert. Die Implantate wachsen ohne Probleme ins Gewebe ein und verbleiben dort, wo sie eingesetzt worden sind.

Mittlerweile sind seit der OP zwei Jahre vergangen. Dustin geht es nach wie vor gut. Er läuft gerne, spielt und seine wertvollen Seniorenheimbesuche sind fest in seinem Tagesablauf integriert. Insgesamt betrachtet, ist die Golimplantation im Vergleich zu allen gängigen Gelenkoperationen eine wesentlich risikoärmere und komplikationslosere und doch erfolgversprechende alternative Behandlungsmöglichkeit.