Clean Feeding - Blick in den Futternapf
Aktuelle Schlagworte wie Klimawandel, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit sind alles Themen, die auch am Hundehalter nicht spurlos vorüber gehen. Neuerdings ist sogar der ökologische Pfotenabdruck des Hundes ein Thema, und man geht der Frage nach, inwieweit sich Hundehaltung und -ernährung auf das Ökosystem auswirken können. Doch nicht nur das, immer mehr Menschen achten auf ihre Ernährung und wollen gesünder leben. Bio ist voll im Trend, und die konventionelle, oft nicht artgerechte Haltung der Nutztiere wird immer öfter thematisiert und kritisiert. Was für die Menschen gilt, gilt dann auch für ihre Hunde, denn diese sind in der heutigen Zeit für viele ein Familienmitglied.
Der Blick in den Futternapf.
Hundeernährung ist ein viel diskutiertes und emotionales Thema, die Ernährung allgemein wird heute oft mit geradezu religiösem Eifer betrieben. Man streitet sich darum, welche die gesündeste Form der Hundeernährung ist und vergisst dabei, elementare Faktoren zu berücksichtigen, wie z. B., dass man nur füttern kann, was zur Verfügung steht. Zeit also, einen Blick in den Futternapf zu werfen und zu klären, wie dieser den heutigen Ansprüchen genügen kann
Hundeernährung ist ein viel diskutiertes und emotionales Thema, die Ernährung allgemein wird heute oft mit geradezu religiösem Eifer betrieben."
Wie funktioniert Clean Feeding?
1. Möglichst wenig Verarbeitung: Naturbelassene Nahrungsmittel enthalten viele natürliche Nährstoffe inklusive all ihrer Begleitstoffe wie z. B. den sekundären Pflanzenstoffen. Beim Clean Feeding integriert man daher möglichst viele frische Nahrungsmittel.
2. Bio und artgerechte Tierhaltung: Greenpeace berichtet, dass in Obst, Gemüse und auch Getreide weniger Schadstoffe enthalten sind, wenn sie aus Bio-Anbau stammen. Fleisch aus artgerechten Tierhaltung ist gesünder als das aus der Massentierhaltung, es enthält z. B. durch die artgerechte Fütterung eine günstigere Zusammensetzung der essentiellen Fettsäuren.
3. Saisonal und regional: Regionales Gemüse und Obst muss nicht weit transportiert werden und wird reif geerntet. Entsprechend hat es höhere Nährstoffgehalte, weniger Qualitätsverlust und schmeckt besser. Hohe Transportkosten entfallen, was sich auch im Preis bemerkbar macht und die Umwelt leidet weniger. Regional bedeutet saisonal. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Geld in der eigenen Region bleibt und man kleinere ansässige Erzeuger unterstützt.
4. Ausgewogen und bekömmlich: Vielfalt an Nahrungsmitteln bietet auch Vielfalt an Nährstoffen! Wie man die Rationen zusammenstellt, kann dabei unterschiedlich aussehen. Will man es einfach oder auch als Einstieg kann man Bio-Fertigfutter mit frischen Nahrungsmitteln kombinieren. Man kann die Essensreste der eigenen, möglichst „cleanen“ Mahlzeiten integrieren oder alles extra für den Hund zubereiten. Natürlich sollte man darauf achten, dass die Mahlzeiten alles enthalten, was der Hund benötigt (siehe praktische Fütterung).
5. Zutatenliste Fertigfutter: Hier sollten sich möglichst nur Komponenten finden, die man kennt, sie sollte überschaubar sein und nicht überladen. Auch wenn man es möglichst natürlich möchte, steht an erster Stelle, dass das Futter ausgewogen ist. Hier hat die Natürlichkeit oft ihre Grenzen, weil es schwierig ist, alles Wichtige auf natürlichem Weg in einem einzigen Futter zu vereinen. Optimal wäre Fertigfutter in Bioqualität.
Nicht so viel Fleisch! Nach wie vor ist es modern, hohe Fleischanteile zu füttern, nötig ist das jedoch nicht. Die Versorgung mit Proteinen, den wichtigen Nährstoffen im Fleisch, ist auch mit einem tierischen Anteil von 40-50% der Ration gesichert. So kann man auch die Mehrkosten für qualitativ hochwertigeres Fleisch auffangen
Praktische Fütterung - ein grober Leitfaden, wie man Rationen beim Clean Feeding zusammenstellen kann:
• Die Futtermenge richtet sich nach dem Körpergewicht des Hundes, so erhält ein ausgewachsener Hund je nach Aktivität und individuellem Stoffwechsel 2-4% seines Körpergewichtes
• Die Aufteilung kann etwa 50% tierischer Anteil (Fleisch, Innereien, evtl. Knochen, Milchprodukte)und etwa 50% pflanzlicher Anteil (Kohlenhydrate, Gemüse, Obst, evtl. Nüsse) betragen
• Die Zutaten können roh oder auch gekocht gefüttert werden. Gemüse und Obst sollten roh geschreddert oder püriert werden
• Um den Hund mit allem zu versorgen, was er benötigt, sollte vor allem auf eine abwechslungsreiche Fütterung geachtet werden. Für einige Nährstoffe sind zur adäquaten Bedarfsdeckung Ergänzungen nötig, das sind vor allem Calcium, Vitamin D und Jod.
• Öle und weitere Ergänzungen werden immer erst zum Schluss zugefügt.
Weitere Informationen, Rezepte und Tipps zum Clean Feeding unter www.clean-feeding.de.