Pharmawerk Weinböhla: "Das Gold aus Sachsen!"

Portrait Andreas Moll
von Andreas Moll – 08.06.2021

Tiergesundheit auf natürlicher Basis.

Huminsäuren zeichnen sich durch die Fähigkeiten aus, Schadstoffe zu binden, Haut und Schleimhäute zu schützen, die Verdauung zu fördern und die körpereigene Abwehr zu stärken. Sie binden Bakterien und Viren sowie deren Toxine, die mit ihnen auf natürlichem Weg ausgeschieden werden. Im sächsischen Hauptsitz Weinböhla, gerade einmal zwanzig Kilometer von der Landeshauptstadt Dresden entfernt, stellten sich Dr. Svent Haufe, Jan-Bernd Reeken, Philipp Austermann und Marco Leimbach den Fragen von HUNDERUNDEN.

Beinahe ein Jahrhundert ...

Seit fast 100 Jahren ist Weinböhla mit der Tiermedizin eng verbunden. Im Jahre 1923 wurde hier die Gesellschaft zur Bekämpfung von Kleintierkrankheiten ("Gebeka") gegründet, in der Arznei- und Gesundheitspflegemittel für Tiere, sowie Futtermittel produziert wurden. Über 40 Jahre lang wurde das Sortiment, auch nach der Verstaatlichung im Jahre 1953 unter dem Namen "VEB Tierarznei" fortgeführt. Anfang der 1960er Jahre wurde gemeinsam mit der Universität in Leipzig auf dem Gebiet der natürlichen Huminsäuren geforscht, und sechs Jahre später konnten dann die ersten huminsäurehaltigen Präparate zur Prophylaxe und Therapie von Durchfallerkrankungen produziert werden. "Mit der Wende waren die Präparate, die zu DDR-Zeiten einen festen Platz in der tiermedizinischen Versorgung hatten, plötzlich nicht mehr gefragt", erklärt Geschäftsführer Dr. Svent Haufe, der das Unternehmen seit 2011 führt. "Im Westen waren die Präparate nicht bekannt und im Osten galten die bewährten Produkte plötzlich als unmodern", so Haufe weiter. Der vertriebserfahrene Tierarzt mit humanmedizinischem Kow how arbeitete mit seinem Team kontinuierlich weiter, so dass Huminsäuren aus Weinböhla in Fachkreisen wieder bekannt sind und vor allem immer mehr gekauft und angewendet werden. So wurde mit der PWA Dr. Haufe GmbH eine Gesellschaft gegründet, die die strategische Ausrichtung und Synergien zwischen den Unternehmen übernimmt.

Pharmawerk, Gites & Agraria

Zur Unternehmensgruppe gehört neben dem Pharmawerk die im Münsterland angesiedelte GITES GmbH, die sich seit 2013 der natürlich gesunden Landwirtschaft widmet und den Vertrieb und die Entwicklung von Produkten für den Agrarbereich vorantreibt. Geschäftsführer Jan-Bernd Reeken erklärt, dass man sich zu Beginn der Firmenaktivitäten auf Schweinebestände konzentriert habe. "Doch der Markt schreit förmlich nach unserem ganzheitlichen Produktkonzept mit dem besonderen Fokus auf Huminsäuren vom Typ WH67®", so Reeken. Er spricht von einem "Allroundtalent", das unzählige Chancen, Möglichkeiten und viele weitere Potenziale böte. Key-Accounter Philipp Austermann erklärt: "Züchter von Wiederkäuern, Geflügel und Fischen sind mittlerweile weltweit unsere Kunden, und seit 2020 haben wir unsere Produktpalette zusätzlich um den Pflanzenbausektor und technische Anwendungen in der Landwirtschaft ergänzt."

Das jüngste Pfeiler der Gruppe ist die Agraria Pharma GmbH, die als Lohnauftragnehmer pharmazeutische Produkte für den Human- und Veterinärbereich herstellt. "Hier haben wir vor allem auch die Möglichkeit, weitere wirksame Präparate zu entwickeln und herstellen zu können", erklärt Dr. Svent Haufe, der das in Dresden gelegene Unternehmen im Jahr 2017 übernommen hatte.

Wir wissen um die heilende Kraft der Huminsäuren. Sie sind ein natürlicher, organischer Bestandteil von Humus, Boden, Torf und Kohle."

Dr. Svent Haufe, Gesellschafter PWA-Gruppe

Huminäuren, Huminsäuren ...

In Weinböhla ist man stolz auf Huminsäuren und glaubt an deren heilende Kraft. Dr. Svent Haufe, Jan-Bernd Reeken, Philipp Austermann und Marco Leimbach sind absolut von ihren Produkten überzeugt, nehmen selbst täglich eine Dosis der "Allzweckwaffe" und haben es natürlich auch ihren Familien verordnet. "Huminsäuren sind ein natürlicher, organischer Bestandteil von Humus, Boden, Torf und Kohle", erklärt Dr. Svent Haufe, "kdie omplizierte Struktur der Huminsäuren entsteht durch den teilweisen Abbau von Überresten toter Organismen im Boden." Entdeckt wurden die Huminsäuren bereits im 18. Jahrhundert, doch erst in den 1960er Jahren interessierte sich die Wissenschaft dafür. Damals wurde an der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Pharmawerk Weinböhla Material aus den nahe gelegenen Braunkohleabbau untersucht.

"Langfristig stärken Huminsäuren das Immunsystem des behandelten Tieres - aber auch das des Menschen."

So entdeckte man bereits 1963, dass Huminsäuren ein großes entzündungshemmendes Potenzial haben, das äußerlich auf der Haut als auch innerlich im Magen-Darm-Trakt genutzt werden kann. Huminsäuren bilden einen feinen Schutzfilm auf Haut und Schleimhaut, wirken beruhigend und verhindern, dass sich infektiöse Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze anhaften können. Darüber hinaus können Huminsäuren Gifte des Erregers im Darm binden und dessen Vermehrung hemmen. Außerdem fördern Huminsäuren die Schleimproduktion der Schleimhaut, unterstützen die gesunde Darmflora und binden auch andere belastende Stoffe, wie zum Beispiel Schwermetalle oder mit der Nahrung aufgenommene Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. In einem auf diese Weise beruhigten und gesunden Darm kann Nahrung daher optimal aufgespalten werden, die dadurch für den Körper besser nutzbar ist. Langfristig stärken Huminsäuren das Immunsystem des behandelten Tieres - aber auch das des Menschen.

Herstellung

Im Pharmawerk Weinböhla werden ausgesuchte Braunkohlen nach festgelegten Spezifikationen verarbeitet. Nach der Qualitätskontrolle werden die Huminstoffe im ersten Schritt physikalisch aufbereitet und gereinigt, um die Qualität der Huminsäuren weiter zu steigern. Anschließend erfolgt ein patentierter Produktionsprozess, an dem am Ende das Produkt WH67® steht. Die hergestellten Arzneimittel und Medizin-Produkte genügen so höchsten Qualitätsansprüchen, die u.a. die Anforderungen der europäischen Arzneimittelbehörde erfüllen.

Qualitätssicherung

"Wir legen im höchsten Maße Wert auf Qualität und stellen nach den besonders strengen internationalen pharmazeutischen Standards her", erklärt Dr. Haufe. Das Unternehmen verfügt über die Herstellerlaubnis zur Produktion von nicht sterilen Arzneimitteln, die Qualitätssicherung erfolgt nach den GMP-Kriterien. Neben Arzneimitteln können an den Standorten in Weinböhla und Dresden neben Medizinprodukten und Futtermitteln auch Lebensmittel hergestellt werden. Leimbach ergänzt: "Die im Rahmen der Herstellungsprozesse durch unser eigenes Labor durchgeführten Kontrollen sichern unseren Qualitätsstandard, so dass wir für die gleichbleibende Qualität unserer Produkte garantieren können."

Huminsäuren WH 67 sind als zugelassene Arzneimittel und Futtermittel auf dem Markt - Akzeptanzprobleme sind selten zu beobachten."

Marco Leimbach, Marketing & Vertrieb bei der PWA Unternehmensgruppe

Die Zeit spielt uns in die Karten!

Marco Leimbach hat bereits 25 Jahre Erfahrung im Veterinär-Pharmavertrieb, knapp 20 Jahre davon arbeitete er in verschiedenen leitenden Positionen im Firmenverbund der Serumwerk Bernburg AG. Seit Mai 2020 leitet er die Bereiche Marketing und Vertrieb bei der PWA Unternehmensgruppe. "Ich wollte unbedingt die Pioniere der Huminsäuren unterstützen“, so der Vertriebsprofi, der sich sicher ist, dass "unsere große Zeit noch kommen wird".

Huminsäuren WH 67 sind als zugelassene Arzneimittel und Futtermittel auf dem Markt. Während das Arzneimittel HUMOCARB® eher für den Großtierbereich zugelassen ist, deckt DYSTICUM® ein sehr breites Feld von Zieltierarten ab. SOBAMIN® als Futtermittel hat seinen Schwerpunkt bei Hund und Katze, bzw. bei keinen Heim- und Zootieren. ALGAHUMIN® ist eine Kombination mit der Spirulinaalge zur verbesserten Mikronährstoffversorgung. Akzeptanzprobleme sind selten zu beobachten, sogar bei Katzen.

Er führt an, dass der Antibiotikaeinsatz in der Veterinärmedizin immer noch sehr hoch sei, was zur Folge habe, dass unerwünschte Nebenwirkungen oft unvermeidlich seien. "Bei der Aufzucht der Tiere sind Alternativen mehr gefragt denn je, außerdem fordern immer mehr Verbraucher eine natürliche Aufzucht der Tiere", weiß Leimbach. "Die Huminsäuren WH 67® stimulieren nachgewiesenermaßen das Immunsystem, was sie zu einem hervorragenden Prophylaxemittel in der Jungtieraufzucht macht. Sie sind toxikologisch unbedenklich und rückstandslos", weiß Leimbach zu berichten. "Und da fügt sich natürlich auch unser Motto „Natural Healthy Farming“ nahtlos ein", berichtet Jan-Bernd Reeken, der in den letzten Jahren in zahlreichen Beratungsgesprächen Landwirte und Viehzüchter auf Alternativen in der Jungtieraufzucht hinweist. "Auf diesem Bereich sind wir einerseits hochinnovative Pioniere und können andererseits auf die 60-jährige Erfahrung des Pharmawerk Weinböhla zurückgreifen", ergänzt Vertriebsprofi Philipp Austermann.

Fazit

Als Unternehmensgruppe mit Kernkompetenz in Huminsäuren besonderer Qualitäten bietet die PWA-Firmengruppe sehr viel Know-how in Forschung und Entwicklung, aber auch ein weltweit gewachsenes Netzwerk von Interessenten, Partnern und Kunden in diesem Bereich. Dr. Svent Haufe blickt optimistisch in die Zukunft: "Wir sehen viele noch nicht bis ins letzte Detail erforschte Möglichkeiten und Chancen, die Huminsäuren bieten können!" In zwei Jahren wird auf jeden Fall der 100. Geburtstag gefeiert - natürlich mit Wein aus der Region und sicherlich auch mit der ein oder anderen Produktneuheit.

Andreas Moll