Mentale Gesundheit im Job

Interview mit Fernsehmoderator und Tierarzt Dr. Karim Montasser.

Welche großen Stressoren sehen Sie für Tierärzt:innen im Praxisalltag?

Karim Montasser: Sehr viele! Nein im Ernst, es gibt einige Aspekte des Berufs, die bei Tierärzt:innen Stress auslösen, darunter: hohe Ansprüche an die eigene Arbeit, geringer Verdienst, hohes Arbeitspensum und zahlungsunfähige Patientenbesitzer:innen.

Wie können Tierärzt:innen für sich sorgen? Wie können sie es schaffen, dass der Workload nicht überhandnimmt?

Karim Montasser: Für sich zu sorgen setzt zuerst voraus, dass man die eigenen Bedürfnisse wahrnimmt. Das klingt trivial, viele von uns haben das aber im Studium oder spätestens in der selbstaufopfernden Arbeit für unsere Patienten verlernt. Erst, wenn man wieder lernt, innezuhalten und die eigenen Bedürfnisse zu sehen, greifen alle Maßnahmen, die unter „Stressmanagement“ fallen. Und auch wichtig mit dem Blick aufs ganze Team: Der erste Schritt ist ein offener Umgang mit Stress und seinen Folgen. Erst wenn wir das Thema enttabuisieren, können wir es gemeinsam angehen.

Wo können sich Tierärzt:innen Unterstützung holen, wenn Selbstfürsorge alleine nicht mehr reicht?

Auf der Website vetivolution.org bietet die gemeinnützige Organisation "Vetivolution" zum einen kostenfreie Hilfsmaterialien von Psychologinnen an, die speziell unsere Alltagsprobleme beleuchten. Zum anderen kann man sich dort ebenfalls für kostenfreie Supervisionsgruppen anmelden. Dort können unter psychologischer Anleitung in Kleingruppen die eigenen Probleme erörtert werden (Website wird vorraussichtlich Mitte Juni 2022 live geschaltet!).

Vielen Dank für das Gespräch.

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Foto: Oliver Fuchs