Der Medivet-Standard!
Medivet ist eine europaweit agierende Praxis- und Klinikkette mit über 500 Standorten in Großbritannien, Spanien, Frankreich und Deutschland, wo das Unternehmen derzeit insgesamt 20 Praxen unterhält. 2021 wurde ein Mehrheitsanteil an den Smartvet Praxen erworben, Ende 2023 erfolgte die vollständige Übernahme. Seither wurden alle Praxen kontinuierlich auf den Medivet-Standard angehoben. Was der Medivet-Standard bedeutet, was die Medivet-Familie ausmacht und wo die Reise der Praxiskette hingeht, erklären Geschäftsführer Julius von Bothmer und Robert Leverkus, Manager für Partnerschaften.
In Großbritannien haben Sie ein Netzwerk aufgebaut, das aus vielen kleineren Praxen und 24-Stunden-Kliniken besteht. Haben Sie vor, dieses System auch in Deutschland umzusetzen?
Julius von Bothmer: Langfristig gesehen ist dieses Modell für Deutschland denkbar, insbesondere in Regionen wie den Großräumen Berlin und Hamburg, in denen wir bereits mit mehreren Praxen vertreten sind. So können wir sicherstellen, dass Patienten von der Erstuntersuchung über die Diagnose bis zur Behandlung und Therapie ein hoher Standard angeboten wird. Bis wir tatsächlich in so einem Modell praktizieren, ist es aber noch ein weiter Weg. Zunächst liegt der Fokus auf der Öffnung weiterer Standorte.
Robert Leverkus: Flexibilität können wir den Tierhalter:innen durch unsere langen Öffnungszeiten ohne Mittagspause und mit Öffnungszeiten am Wochenende an vielen Standorten bereits anbieten. Das ist möglich, weil wir an jedem Standort mehrere Ärzt:innen und TFA beschäftigen – viele in Teilzeit. Was das Thema Klinik angeht: Unsere Tiermediziner:innen können die üblichen Eingriffe selbst durchführen oder bei Bedarf an qualifizierte Kolleg:innen in unserem Netzwerk verweisen.
Glückwunsch zur neuen Praxis in Hamburg-Stellingen, die ja Anfang des Jahres ihre Pforten geöffnet hat. Auf Ihrer Homepage sprechen Sie von einem neuen Standard in Hamburgs Tiermedizin. Sind Sie zufrieden?
Julius von Bothmer: Ja, absolut. Durch modernstes medizinisches Equipment und frisch renovierte Räumlichkeiten können wir auf höchstem Niveau arbeiten. An den seit Öffnung kontinuierlich steigenden Patientenzahlen sehen wir, dass das auch von Tierhalter:innen erkannt wird. Wir laden Sie und alle Leser:innen herzlich ein, sich selbst ein Bild von unseren Standorten zu machen.
In direkter Nähe befindet sich ein großer Tiermarkt, einer Ihrer USPs. Wie viele Kund:innen eines Futtermarktes nutzen die Nähe und machen einen Termin in der benachbarten Tierarztpraxis? Und wie sehr profitiert der ZooRoyal-Markt?
Robert Leverkus: Alle unsere Standorte sind in einem oder in direkter Nähe eines Futtermarktes gelegen. Dies hat viele Vorteile: Sehr gute Erreichbarkeit, eine Vielzahl an Parkplätzen direkt vor der Tür und natürlich die Möglichkeit, vor und nach dem Praxisbesuch noch etwas für die Haustiere einzukaufen. Es ist ja auch ein stückweit das Feedback der Kund:innen auf beiden Seiten gewesen: Während unsere Kund:innen einen Haustiermarkt in unmittelbarer Nähe zu Medivet-Standorten zu schätzen wissen, ist das Feedback der ZooRoyal-Kund:innen gleichermaßen der Wunsch nach einer integrierten Tierarztpraxis.
Julius von Bothmer: Wir können hier sicherlich von einer Symbiose sprechen und wollen dieses Modell weiter ausbauen. So wird neben Stellingen demnächst ein weiterer Standort in Elmshorn eröffnet, ebenfalls in Kooperation mit ZooRoyal.
Nach der Übernahme der Smartvet-Praxen haben Sie alle Standorte in den vergangenen zwei Jahren "auf den Medivet-Standard" gebracht. Was verstehen Sie darunter genau?
Julius von Bothmer: Zunächst einmal haben wir alle unsere Standorte umfassend renoviert, das bedeutet alle Räumlichkeiten haben einen neuen Anstrich, neue Inneneinrichtung und ein neues Medivet-Branding erhalten. Sehr wichtig waren unsere Investitionen in medizinische Geräte: Jeder Standort wurde mit neuen Röntgen/Dentalröntgen- und Ultraschallgeräten, Elektrochirurgie, Inhouse-Labor sowie modernstem Equipment für die Narkoseüberwachung ausgestattet. Dazu haben wir unsere Stationen mit Wärmeboxen versorgt, um unseren Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Diese Investitionen sind eine ideale Grundlage für qualitativ hochwertiges Praktizieren. Und am allerwichtigsten: Wir bieten unseren Angestellten attraktive Arbeitszeitmodelle, Fortbildungsmöglichkeiten und ein gutes Gehalt.
Sie bieten Praxisinhaber:innen an, ihre Praxen zu kaufen und sich der Medivet-Familie anzuschließen! Welche Vorteile, neben der Ablösesumme, haben die Besitzer:innen der Kleintierpraxen?
Robert Leverkus: Ein Anreiz ist sicherlich die gewonnene Freizeit. Wesentliche Prozesse in den Bereichen Buchhaltung, IT, Marketing oder Personal werden von unserer Zentrale übernommen oder unterstützt. Unsere Tierärzt:innen können und sollen sich auf ihre Berufung konzentrieren und nicht auf das Drumherum.
Julius von Bothmer: Neben der Investition in modernste Ausstattung können wir durch unsere Standorte in UK, Spanien und Frankreich Mitarbeitenden auch Auslandsaufenthalte ermöglichen. So kann für unbestimmte Zeit Auslandsluft geschnuppert werden und es gibt nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene fachlichen und organisatorischen Austausch.
Ein Problem des Marktes ist der Fachkräftemangel. Was bieten Sie den Mitarbeiter:innen Ihrer Standorte?
Julius von Bothmer: Ohne Fachkräfte kann es keine Tiermedizin geben. Neben einer sehr wertschätzenden Unternehmenskultur haben wir für unsere TFA ein neues, einheitliches Vergütungsmodel eingeführt, das wir über dem bpt-Standard Stufe 2 angesetzt haben. Das Gleiche werden wir in den nächsten Monaten für unsere Tierärzt:innen einführen. Daneben gibt es viele weitere Vorteile, bspw. großzügige Mitarbeitendenkonditionen bei der Behandlung der eigenen Haustiere, umfassende Fort- und Weiterbildungsangebote und flexible Arbeitszeiten, die auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen zugeschnitten sind. Durch unsere Wachstumspläne freuen wir uns immer über Zuwachs, entsprechend sind uns alle Bewerbungen willkommen.
Vielen Dank für das Gespräch!