Warum Hunde an den Pfoten beißen und kauen!

Hunde betreiben, wie alle Tiere, eine ausführliche Fellpflege. Nicht so intensiv, wie wir es von Katzen kennen, aber doch ausreichend genug, um chic und reinlich durchs Leben zu laufen. Schließlich will ja nicht nur Hund dem Herrchen und Frauchen gefallen, sondern auch sich selbst und nicht zuletzt bei seinen Artgenossen auch gut ankommen. So sehen wir immer wieder, dass nach einem Spaziergang zu Hause angekommen, die Pfoten und der Zustand des Bauchs schnüffelnd geprüft werden und ausgiebig sauber geleckt werden. Dann gibt es aber auch Hunde, die darüber hinaus intensiv die Pfoten belecken, und sich laut schmatzend in die Krallen beißen. Oft misst der Besitzer dem keine Bedeutung bei und denkt, es ist eine schlechte Angewohnheit, wie das Nägelkauen beim Mensch. Manchmal kann der auslösende Juckreiz so stark werden, dass das Benagen als störend empfunden wird oder der entstehende Schmerz den Hund humpeln lässt. Meist ist das der Zeitpunkt, zu dem der Hund in der Praxis vorgestellt wird.

Juckreiz an den Hundepfoten

Juckreiz an den Pfoten kann mehrere Ursachen haben, eine kann der Befall der Krallen und Haut zwischen den Zehen mit einem Pilz sein. Dieser kann sich oft Jahre zuvor in das harte Krallenhorn eingenistet und ganz langsam in die umgebende Haut ausgebreitet haben. In leichten Fällen sieht man eine Krallenbettentzündung und bei weißen Krallen eine typische braun-rötliche Verfärbung der Kralle von der Nagelfalz ausgehend. Dieser Zustand kann Monate bestehen und führt zu einem immer intensiveren Benagen der betroffenen Pfoten. Besteht die Infektion länger, ist die Haut zwischen den Zehen entzündet, Sie wird zunächst rötlich und später nässend wund. Dann tritt meist ein Schmerz auf, der den Hund beim Lecken Schmerzlaute, Pienzen von sich geben lässt. Der Pilz kann nur durch spezielle Laboruntersuchungen genau bestimmt werden. Dazu werden ausgezupfte Haare auf einem speziellen Nährboden angezüchtet. Nach spätestens 14 Tagen ist das Ergebnis da.

Für den Hund typische Hautpilze 

Dabei gibt es bestimmte Hautpilze, die typisch für den Hund sind. Sie werden durch Kontakt mit kontaminierten Decken und Teppichen, oft Teppichfußböden auch in öffentlichen Räumen übertragen. Diese Hautpilze können auch den Menschen infizieren und stellen eine Zoonose dar. Ein anderer Pilz ist der Schimmelpilz, der in der Umgebung zu finden ist, besonders in den Gängen von Mauselöchern. Hunde, die gerne in den Gängen von Erdbewohnern buddeln können sich dabei anstecken. Man spricht dann von einem Fehlwirt; ein Umgebungspilz hat sich in organisches Gewebe eingenistet. Die Behandlung richtet sich nach der Art des gefundenen Pilzes. Dabei werden äußerlich spezielle Anti-Pilz-Produkte in Form von Shampoos und Salben aufgetragen. Bei hartnäckigen, länger bestehenden Fällen wird oral ein spezielles Medikament in flüssiger oder Tablettenform begleitend dazu verabreicht. Die Behandlung dauert drei Wochen. Danach muss ein Kontrolltest der betroffenen Stellen durchgeführt werden, denn auch diese Pilze haben, wie die Waldpilze, Wurzeln (Hyphen) die tief in die Hautschichten eingewandert sein können. Das wird in einem weiterem Test auf einem Nährboden ermittelt. Ist der Befund nach 14 Tagen negativ, ist die Infektion ausgeheilt und muss nicht weiter behandelt werden. Das kann besonders bei länger bestehenden Infektionen der Fall sein.

Zur Vorbeuge kann der Hundebesitzer die Pfoten regelmäßig kontrollieren und nach einen Spaziergang im Freien die Pfoten waschen und mit einer pflegenden Salbe einreiben.