Esinophiles Granulom am Gaumen bei einem Abessinier-Kater
Fallbericht und Praxiserfahrungen mit der Behandlung mittels AMAMUS Vet coldPlasma-Therapie
Der eosinophile Granulomkomplex (EGK) ist eine häufige immunvermittelte Erkrankung der Katze, die sich durch ulzerative oder granulomatöse Läsionen an Haut und Schleimhäuten manifestiert. Die Ätiologie ist multifaktoriell, häufig spielen Allergien, atopische Erkrankungen oder idiopathische Faktoren eine Rolle. Die Standardtherapie umfasst Immunsuppressiva wie Kortikosteroide und Ciclosporin, jedoch sind Rezidive häufig, die Nebenwirkungen meist signifikant und die Therapie gestaltet sich bei chronischen oder therapierefraktären Fällen oft schwierig.
Anamnese
Vorgestellt wurde der Abessinier-Kater „Nixon“, der zum Zeitpunkt der Erstaufnahme 3 Jahre alt war (heute: 5 Jahre). Der Kater wurde von einer Kollegin mit der Diagnose „Eosinophiles Granulom am Gaumen“ überwiesen. Bereits vor der Überweisung war eine intensive Therapie mit Kortison und Ciclosporin von August 2023 bis Mai 2024 ohne anhaltende Besserung erfolgt. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes, starkem Gewichtsverlusts und der Therapieresistenz wurde eine Euthanasie in Erwägung gezogen.
Am 31. Mai 2024 erfolgte die Erstvorstellung in unserer Praxis. Der Kater zeigte ein ausgeprägtes eosinophiles Granulom am Gaumen, dokumentiert durch Bildmaterial, sowie massive Inappetenz und deutlichen Gewichtsverlust. In den folgenden Wochen wurde zunächst eine Lasertherapie (viermal wöchentlich) durchgeführt, die jedoch keine signifikante Verbesserung brachte. Am 24. September 2024 fraß der Kater schließlich gar nicht mehr.
Behandlung
Am 24. September 2024 wurde eine Zahnsanierung durchgeführt und unmittelbar im Anschluss die erste Behandlung mit AMAMUS Vet (1. AMAMUS Vet RINSE, 2. AMAMUS Vet coldPlasma, 3. AMAMUS Vet Dermgel) eingeleitet. Der weitere Therapieplan umfasste noch zwei weitere coldPlasma-Behandlungen durchgeführt (am 1. und 14. Oktober 2024). Zwischen den einzelnen AMAMUS Vet Behandlungen in der Praxis führte die Besitzerin regelmäßige Spülungen mit der AMAMUS Vet Spülung durch und trug zusätzlich das AMAMUS Vet Dermgel auf die betroffenen Stellen auf.
Medikation: Während der AMAMUS Vet Therapie wurde auf jegliche Immunsuppressiva verzichtet. Lediglich ein Schmerzmittel wurde zur Unterstützung verabreicht.
Ergebnisse
Bereits nach der ersten coldPlasma-Behandlung zeigte der Kater eine deutliche klinische Besserung: Er nahm wieder Nahrung auf, das Körpergewicht stabilisierte sich und die Lebensqualität verbesserte sich sichtbar. Das zuvor häufig beobachtete „Zungenschnalzen“, ein typisches Zeichen für Juckreiz und Unwohlsein, verschwand nahezu vollständig. Nach Abschluss der Behandlungen und dem vollständigen Absetzen der bisherigen Medikamente besserte sich der Zustand des Katers kontinuierlich und blieb bis heute stabil. Auch bei komplexen Begleiterkrankungen wie immunhämolytischer Anämie, Atopie, multiplen Allergien und einer pharmakologischen Intoxikation durch die langjährige Immunsuppression zeigte sich die coldPlasma-Therapie als wirksam und nebenwirkungsarm.
Langzeiterfahrungen und Praxistransfer
Aufgrund des sehr guten Verlaufs bei diesem initialen Fall werden seitdem in der Praxis von Elisabeth Zimpfer alle eosinophilen Granulome (bisher insgesamt 15 Fälle) mit AMAMUS Vet coldPlasma behandelt. Die Ergebnisse sind durchweg überzeugend: In der Regel kommt es nach 6–8 Monaten zu einem Wiederauftreten der Symptome, die jedoch nach erneuter Behandlung mit AMAMUS Vet coldPlasma erneut erfolgreich zurückgehen. In der Behandlung von eosinophilen Granulomen verzichten wir nun generell auf Immunsupressiva und behandeln ausschließlich mit AMAMUS Vet. Sollte das mal nicht ausreichend sein – was bisher nicht der Fall war – können wir immer noch systemisch eingreifen. In schmerzhaften Fällen unterstützen wir sehr gerne mit einer Schmerztherapie.
Diskussion
Die AMAMUS Vet coldPlasma-Therapie stellt eine vielversprechende, nebenwirkungsarme Alternative zur klassischen Immunsuppression bei felinem eosinophilem Granulom dar – insbesondere bei Patienten mit komplexer Vorerkrankung oder nach erfolgloser Standardtherapie. Die entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung von kaltem Plasma konnte in diesem und weiteren Fällen eindrucksvoll belegt werden. Die Möglichkeit, auf systemische Immunsuppressiva zu verzichten, stellt einen entscheidenden Vorteil für die Lebensqualität und das Langzeitmanagement betroffener Katzen dar.
Fazit
Die Behandlung eosinophiler Granulome mit AMAMUS Vet zeigte in diesem Fall und in weiteren Praxiserfahrungen sehr gute Ergebnisse. Die Methode ist insbesondere bei therapieresistenten oder vorerkrankten Katzen eine wertvolle Ergänzung im veterinärmedizinischen Therapiearsenal. Weitere prospektive Studien sind wünschenswert, um die Langzeiteffekte und das Rückfallrisiko systematisch zu evaluieren.