Uelzener-Studie: Trends in der Hunde-Erziehung
Laut der aktuellen „Haustier-Umfrage 2024“ der Uelzener Versicherungen beobachten acht von zehn Hundehalter:innen, dass die Erziehung der Vierbeiner immer häufiger ohne Druck oder Bestrafung erfolgt. Soweit die gute Nachricht. Denn gleichzeitig beklagen 59 Prozent der Befragten, dass Hunde heute häufiger generell schlecht oder gar nicht erzogen seien. Ein möglicher Grund: 31 Prozent der Hundehalter:innen waren mit ihrem Vierbeiner bisher weder in einer Hundeschule, noch haben sie mithilfe eines Trainers oder einer App aktiv an der Erziehung ihres Hundes gearbeitet. Für die Studie hat der Spezialversicherer für Tiere insgesamt mehr als 1.100 Hunde- und Katzenhalter:innen in Deutschland befragt.
„Hundeerziehung wird neu gedacht: weg von traditionellen und autoritären Methoden hin zu einem positiveren und freieren Ansatz. Dieser Trend zu einer sanfteren Erziehung spiegelt auch ein wachsendes Verständnis für die Bedürfnisse unserer Hunde wider“, sagt Dr. Felix Garlipp, Leiter Bereich Produkt- und Portfoliomanagement bei der Uelzener. Den Wandel hin zu einer Erziehung ohne Druck und Strafe beobachten 80 Prozent der Hundehalter:innen in Deutschland. Die Studie zeigt aber auch, dass – unabhängig von der Erziehungsmethode – sechs von zehn Befragten ein generelles Erziehungsdefizit bei Hunden sehen. Für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund im öffentlichen Raum werden also deutlich höhere Erwartungen an die Hundehalter:innen gestellt.
Zwar geben 69 Prozent der Befragten an, eine Hundeschule oder ein Training besucht zu haben oder dies zu planen, doch über 30 Prozent verzichten auf diese professionelle Unterstützung. Obwohl Trainingsangebote über Internet oder Apps mittlerweile verfügbar sind, wird die persönliche Anwesenheit vor Ort und in der Trainingsgruppe aus gruppendynamischer und tierpsychologischer Sicht weiterhin als vorteilhafter angesehen.
Aus eigener Erfahrung weiß Versicherungsexperte Garlipp, dass eine gute Hundeschule den Hundehaltern beim Gassigehen oder in der Öffentlichkeit viel Gelassenheit vermittelt. Allerdings: „63 Prozent der von uns Befragten geben an, dass Hunde immer häufiger ganz ohne Leine laufen. Das vermehrte Laufenlassen ohne Leine birgt aber nicht zu unterschätzende Risiken.“
Für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund im öffentlichen Raum werden also deutlich höhere Erwartungen an die Hundehalter:innen gestellt."
Der Hund wird sorgfältig ausgesucht
Neben der Ausbildung wurden in der Uelzener-Studie auch die Kriterien abgefragt, nach denen Hundehalter:innen ihre Vierbeiner auswählen. An erster Stelle steht die Rasse (49 %), gefolgt von Größe (44 %) und der Eignung für die Familiensituation (40 %). Überraschenderweise spielen Faktoren wie Farbe (14 %), Pflegeintensität (11 %) oder Fellwechsel (9 %) eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.
Auch Gesundheit und Krankheitsanfälligkeit werden bei der Anschaffung eines Hundes nur selten berücksichtigt (12 %). Das kann im Laufe eines langen Hundelebens teuer werden. Dr. Felix Garlipp: „Damit Hundehalter:innen vor der Tierarztrechnung nicht zurückschrecken, hat die Uelzener vor 40 Jahren als erster deutscher Versicherer die Tierkrankenversicherung eingeführt. Und ohne finanzielle Sorgen bleibt der Spaß – und die Erziehung – mit dem Hund im Vordergrund.“