Haustier-Studie 2024/2025

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von takefive-media GmbH – 05.12.2024

Für die Haustier-Studie 2024/2025 der takefive-media GmbH, die in Kooperation mit dem HorseFuturePanel durchgeführt wurde, wurden die Ergebisse von 1.948 online befragten Tielnehmer:innen (Durchschnittsalter: 48 Jahre) ausgewertet.

Haustiere spielen für viele Menschen eine wichtige Rolle und tragen wesentlich zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden bei – das belegen die aktuellen Ergebnisse der Haustier-Studie 2024/2025. 96 Prozent der Haustierbesitzer:innen geben an, dass das eigene Haustier ihr Leben positiv beeinflusst. Doch auch die Bedeutung übergeordneter Themen nimmt zu: Themen wie Tierschutz, steigende Kosten für Tierarztbesuche und Futtermittel sowie Nachhaltigkeitsaspekte und alternativen Proteinquellen rücken zunehmend in den Fokus.

Haustiere als Familienmitglieder

96 Prozent sagen: „Haustiere haben einen positiven Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden.“ Die Studie zeigt, dass Haustiere von 83 Prozent der Besitzer:innen als echte Persönlichkeiten wahrgenommen werden – ein Wert, der erneut gegenüber den Vorjahren gestiegen ist. Dies unterstreicht, wie wichtig Haustiere für das persönliche Umfeld sind und wie stark sich Menschen für ihr Wohlergehen einsetzen.

Informationsbezug

Internet und die Beratung durch Tierärzt:innen sind die meistgenutzten Informationsquellen. 87 Prozent der Haustierbesitzer:innen fühlen sich rund um das Thema Haustier gut informiert. Insbesondere zu den Themen Haltung, Fütterung und Gesundheit geben 80 Prozent der Befragten an, umfassend informiert zu sein. Bevorzugte Informationsquelle ist mit 63 Prozent das Internet. 59 Prozent erhalten ihre Informationen über die Tierärzt:innen und 51 Prozent aus Gesprächen mit anderen Haustierbesitzer:innen. Tools auf Basis Künstlicher Intelligenz werden von einem Fünftel der Befragten für Recherche und Einkauf erwogen.

Herausforderungen in Anschaffung und Haltung

Das Thema „Preissteigerungen für Tierarztbesuche“ wird als zweitgrößte Herausforderung angesehen. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren zählt der Themenbereich Anschaffung und Haltung zu den aktuellen Herausforderungen in der Tierhaltung. Für 69 Prozent der Tierhalter:innen wird der illegale Tier- und Welpenhandel und für 62 Prozent die Qualzucht von Haustieren als bedeutendes Problem wahrgenommen. Eine zunehmend starke Belastung sehen 69 Prozent bei den gestiegenen Kosten für Tierarztbesuche. Zugleich wächst auch der finanzielle Druck vieler Tierbesitzer:innen hinsichtlich der steigenden Kosten, unter anderem auch für Futtermittel und Tierbedarfsartikel. 38 Prozent der Befragten fürchten, ihre eigenen Ausgaben weiter einschränken zu müssen, um die Versorgung ihrer Tiere sicherzustellen. Trotz dieser Belastungen setzen jedoch 57 Prozent klare Prioritäten: Sie sparen eher bei persönlichen Ausgaben, als bei den Bedürfnissen ihrer Tiere Abstriche zu machen.

Gesundheit und Versicherung

Über ein Zehntel der Haustiere haben eine Krankheit. Die Zahl kranker Haustiere steigt. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der Studie. Während vor vier Jahren noch 80 Prozent der Befragten ihr Haustier als gesund eingestuft haben, liegt dieser Wert heute bei nur noch 72 Prozent. Mehr als 12 Prozent der Tiere leiden mittlerweile an einer Krankheit. Vier Prozent mehr als vor vier Jahren. Trotz der zunehmenden gesundheitlichen Herausforderungen in Verbindung mit der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), geben 52 Prozent der Tierbesitzer:innen an, nichts an der Häufigkeit ihrer Tierarztbesuche geändert zu haben. Gleichzeitig legen jedoch fast 40 Prozent der Befragten mehr Geld für potenzielle tierärztliche Behandlungen zurück, um auf steigende Ausgaben vorbereitet zu sein. Zudem gaben 26 Prozent an, dass die gestiegenen Tierarztkosten sie dazu veranlasst haben, bestimmte tierärztliche Leistungen zu überdenken oder sogar abzulehnen. Ebenfalls 26 Prozent verzichten vermehrt auf Nachuntersuchungen und beobachten das Tier lieber zunächst selbst. Diese Ergebnisse zeigen, dass die höhere finanzielle Belastung durch die neue GOT zu einer deutlichen Reflexion und Anpassung im Umgang mit tierärztlichen Leistungen führt.

Ernährung

Steigende Akzeptanz für alternative Proteinquellen wie Insekten. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren dominieren Alleinfuttermittel wie Trocken- und Nassfutter die Ernährung von Heimtieren. 81 Prozent der befragten Tierhalter:innen füttern Trockenfutter, 65 Prozent Nassfutter. Ebenso nehmen Ergänzungsfuttermittel weiter an Bedeutung zu. 31 Prozent setzen diese gezielt bei bestimmten Gesundheitsbedürfnissen ein. Auch alternative Proteinquellen rücken immer stärker in den Fokus und sind längst kein Nischenthema mehr. Rund 50 Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer:innen würden alternative Proteine in Betracht ziehen, wenn sie preislich attraktiv sind und 49 Prozent können sich vorstellen, Insekten zu füttern. 11 Prozent füttern bereist Produkte auf Insektenprotein-Basis. Nachhaltigkeit spielt dabei eine wachsende Rolle: 40 Prozent der Befragten wünschen sich Futtermittel, bei denen die Fleischauswahl auf Nachhaltigkeitskriterien basiert.

Kaufverhalten

Preis steht vor Nachhaltigkeit. Haustierbesitzer:innen achten verstärkt auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Dabei sind 48 Prozent der Befragten bereit, mehr für ein nachhaltiges Produkt zu zahlen. Im Schnitt sind das 6 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Zudem können sich 15 Prozent dies unter Umständen vorstellen (2022 waren es 12 Prozent). Allerdings bleibt der Preis ein zentraler Faktor: Für 44 Prozent ist dieser beim Kauf von Haustierprodukten wichtiger als Nachhaltigkeit (25 Prozent). Die Einkaufsgewohnheiten der Tierhalter:innen verteilen sich fast gleichmäßig auf stationären Handel (44 Prozent) und Onlinekauf (42 Prozent). Während der sofortige Erhalt des Produkts für 74 Prozent ein Hauptargument für den Kauf im stationären Handel ist, überzeugt 56 Prozent der Online-Kauf durch die Bequemlichkeit von zuhause aus. 52 Prozent der Befragten sprechen sich aufgrund der großen Auswahl, der Bargeldzahlung und der guten Erreichbarkeit für den Kauf in den Zoofachmärkten aus. 39 Prozent sehen den Online-Shop als zeitgemäße Plattform. Eigenmarken gewinnen zunehmend das Vertrauen der Konsumenten: 60 Prozent schätzen deren Qualität als gleichwertig mit Markenprodukten ein, besonders bei Snacks und Pflegeprodukten. Die steigenden Preise haben das Verhältnis zu Eigenmarken bei fast zwei Dritteln der Befragten nicht verändert.

Fazit

Die aktuelle Haustier-Studie 2024/2025 bestätigt die hohe emotionale Bedeutung von Haustieren für Menschen und belegt erneut den positiven Einfluss auf das Wohlbefinden ihrer Halter:innen. Zugleich zeigt die Studie neue Herausforderungen auf: Tierschutz, nachhaltige Tierhaltung und Preissteigerungen bei Tierarztkosten sowie Futtermitteln erfordern zunehmend Beachtung. Die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit spiegelt sich im Kaufverhalten wider, wobei 48 Prozent der Haustierhalter:innen bereit sind, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen. Auch alternative Proteinquellen gewinnen an Relevanz, und Eigenmarken erleben ein zunehmendes Vertrauen. Die digitale Informationsbeschaffung über das Internet und eine verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz werden wichtiger, während der stationäre Zoofachmarkt weiterhin durch seine Auswahl und Erreichbarkeit überzeugt.