Mit dem Hund durch die Natur Garmisch-Partenkirchens
Leine befestigen und los! In Garmisch-Partenkirchen finden Hundebesitzer:innen ein Eldorado für Wanderungen, die sie gemeinsam mit ihrem Lieblings-Vierbeiner meistern können, um die Natur zu genießen oder ihn auf größere Touren vorzubereiten. Gleichzeitig gilt es, Rücksicht auf Natur, Wildtiere und andere Wandernde zu nehmen und zu wissen, worauf es am Berg mit Hund wirklich ankommt. Ob eine gemütliche Talrunde, erfrischende Waldwege oder aussichtsreiche Bergpfade – in der Bergwelt von Garmisch-Partenkirchen schnuppern Mensch und Hund gleichermaßen Abenteuerluft. Rund um Garmisch-Partenkirchen gibt es beste Bedingungen: gut ausgebaute Wege, abwechslungsreiche Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden und zahlreiche Möglichkeiten zur Rast sowie Übernachtung in hundefreundlichen Unterkünften.
Tourentipps für Zwei- und Vierbeiner in Garmisch-Partenkirchen
Vorbei an der rauschenden Partnach, über schmale Holzbrücken und kantige Felsen, bis hinauf zum Gipfel. So lassen sich Trittsicherheit, Kondition und Vertrauen Schritt für Schritt aufbauen, inklusive Balance-Training und kleiner Wasserüberquerungen.
Zum Einstieg: einfach & schattig
- Gschwandtnerbauer: Die kurze Wanderung im Heilklima zum Gschwandtnerbauer ist familienfreundlich und erfordert keine große Kondition und Technik, begeistert dafür mit einer wunderschönen Landschaft und einfachen Wegen für den Hund. Der perfekte Einstieg!
- Rundweg über Hammersbach, die Neuneralm und den Badersee: Der Rundweg über Hammersbach, die Neuneralm und den Badersee führt mit einer sanften Steigung über ca. 12 km vorbei an schattigen Plätzen und verschiedenen Einkehrmöglichkeiten. Hier kann der Hund in Ruhe Strecke zurücklegen.
Schon etwas geübt: mit ersten Herausforderungen
- Wamberg: Steiler und herausfordernder wird es bei der Wanderung über den Wamberg zum Eckbauer. Diese Wanderung eignet sich hervorragend für Hunde und Besitzer:innen, die bereits ein paar Touren hinter sich haben und nun weiter an der Trittsicherheit des Hundes arbeiten möchten.
- Über die Schönau auf den Eckbauer: Diese Wanderung ist die schnellste, aber auch steilste Aufstiegsroute zum Eckbauer. Der Berggasthof Eckbauer lädt zu einer Pause mit Panoramablick ein – perfekt, damit Hund und Besitzer:innen Kräfte für den weiteren Weg sammeln können. Auf dieser Strecke können Rehe auftauchen.
Für Fortgeschrittene: mit Ausdauer und Pfotensicherheit
- Von der Almhütte zur Stepberg Alm: Diese Tour erfordert Trittsicherheit, denn viele Wege sind nicht befestigt. Außerdem ist eine gute Kondition notwendig. Und: Die Stepbergalm ist Weidegebiet!
- Königstand: Die Tour auf den Königsstand erfordert eine gute Kondition sowie Trittsicherheit. Auf dieser Strecke befinden sich keine Weidetiere – Wildtiere können dennoch immer auftauchen.
- Königshaus am Schachen: Hier ist viel Kondition und sichere Pfoten gefragt! Eine sehr anspruchsvolle Tour, die mit viel Kondition gemeistert werden kann. Das Ziel: Das UNESCO-Weltkulturerbe, das beeindruckende Königshaus am Schachen.
Dass Garmisch-Partenkirchen sich ideal eignet, um Hund und Mensch an längere Bergtouren heranzuführen, zeigt auch das Beispiel von Nadine Regel. Die Journalistin und Bergsportexpertin nutzte die Region zur Vorbereitung auf ihre 50-tägige Alpenüberquerung mit ihrem Hund. Nachzulesen in ihrem Buch „Mein Glück hat vier Pfoten – Wie ich mit meinem Hund über die Alpen wanderte“.
Verhalten am Berg – mit Rücksicht und Respekt
So schön das gemeinsame Naturerlebnis auch ist, wer mit Hund unterwegs ist, trägt Verantwortung: gegenüber dem eigenen Tier und der sensiblen Berglandschaft. Nicht jede Route ist für jedes Mensch-Hund-Team geeignet, und nicht jeder Vierbeiner bringt die nötigen Grundvoraussetzungen für alpine Herausforderungen mit. Hunde mit Kurznasen etwa scheitern aufgrund ihrer Atemprobleme bereits bei moderaten Anstiegen. Eine tierärztliche Untersuchung im Vorfeld kann klären, was für den eigenen Hund machbar ist und hilft dabei, realistische Tourenziele zu setzen.
Diese Regeln sind zu befolgen:
- Leinenpflicht immer einhalten – zum Schutz des Hundes, anderer Wanderer der Natur und Wildtieren.
- Weidetiere niemals unterschätzen: Kühe mit Kälbern immer weiträumig umgehen. Drohgebärden erkennen, Ruhe bewahren und bei Unsicherheit umkehren.
- In brenzligen Situationen: Leine loslassen – Sicherheit geht vor.
Gut zu wissen: Nicht jede Hütte auf einer Wandertour ist automatisch auch hundefreundlich. Wer mit Vierbeinern unterwegs ist, sollte daher frühzeitig mit den Hüttenwirt:innen Kontakt aufnehmen und die Übernachtung klären. Oder im Online-Buchungssystem des Deutschen Alpenvereins (DAV) überprüfen, ob und unter welchen Bedingungen Hunde erlaubt sind. Besonders außerhalb der Hochsaison stehen die Chancen gut, gemeinsam mit dem Hund eine Hüttennacht zu verbringen.
Ausrüstung – für Mensch & Tier
Damit auf den unterschiedlichen Touren nichts schief geht, ist die richtige Ausrüstung das A und O:
- Ergonomisches Brustgeschirr und robuste Leinen
- Pfotenschutz gegen scharfkantige Steine und heißes Gestein
- Faltbarer Napf, ausreichend Wasser und energiereiches Futter
- Erste-Hilfe-Set für den Hund
Und auch der Mensch sollte sich auf die Tour gut vorbereiten. Bei längeren Wanderungen lohnt es sich alle Geräte zu laden, eine Powerbank einzupacken und eine GPS-Uhr oder Smartphone zu nutzen. Routen können vorab offline gespeichert werden und auch Erfahrungsberichte, z.B. in Form von Youtube-Videos, helfen bei der Planung.