Dr. Martin Waitz: „Eine Hunderunde in zwei Akten"

Portrait Kathrin Rindfleisch
von Kathrin Rindfleisch – 28.01.2020

Die Hunderunde mit Martin Waitz und seiner Cocker-Spaniel-Dame Phoebe ist eine Geschichte in zwei Akten. Der erste Akt fast zwei Jahre zurück: da begleitet Andreas Moll den Mediziner und Unternehmer Martin Waitz und seiner Phoebe bei einer Gassirunde im Forstbotanischen Garten im Kölner Süden. Der "FoBo", wie er bei den Kölnern nur heißt, ist die Lieblingsgrünfläche des mit seiner Familie in Rodenkirchen lebenden Waitz. „Weil sie weitläufig ist und es tolle Freilaufflächen für Hunde gibt.“ Und die genießt die damals neunjährige Cocker-Dame Phoebe sichtlich. Im zweiten Akt vollende ich nun, was Andreas und Martin damals im Grünen begonnen haben: ich erzähle die Geschichte von Martin und seiner Phoebe. Und die wurde nach der Hunderunde noch zu einer echten Krankheitsgeschichte bei der mittlerweile elfährigen Cocker Spaniel-Hündin.

Verbrennung durch Brennesseln

Doch erst mal fing alles so an: Phoebe wurde als Zuchthund 2009 geboren und kam in die Familie von Martin Waitz. Bei einer der ersten Spaziergänge am Rhein setzte sich Welpe-Phoebe prompt in ein riesiges Brennnesselfeld. Am Abend dann hörte sie nicht auf, sich wie irre um sich selbst zu drehen. Martin Waitz erschrak über die Netzdiagnosen, nachdem er in seiner Not "Doktor Google" befragt hatte. Die wildesten Horrordiagnosen bereiteten eine schlaflose Nacht, um tags darauf zu erfahren, dass sie an einer schmerzhaften, aber ungefährlichen Brennnesselverbrennung litt.

Wissenschaftlich valider medizinischer Content

Nach dieser Google-Erfahrung war für Martin Waitz, der mit seiner Firma "medproduction" eine Agentur für wissenschaftlich validen medizinischen Content führt, klar: Genau das braucht es auch für den Veterinärbereich! Und so ging er, äquivalent zu seinem humanmedizinischen Portal "Gesundmed" mit "Tiermedizinportal.de" online. Und setzt damit den Vermutungen und infundierten Diagnosen im Netz eine Quelle gegenüber, die er mit einem Netzwerk aus Tiermedizinern, Fachjournalisten und Tierhaltern qualitativ absichert.

Ich liebe Martin, weil er so herrlich inkonsequent ist. Ich nerve ihn einfach so lange, bis er mir meinen Wunsch erfüllt.

Phoebe

Cocker Spaniel, elf Jahre alt

Und Phoebe? Die quasi Schuld daran ist, dass Tierhalter nicht länger mit Horrordiagnosen aus dem Internet verunsichert werden? Phoebe hat in den letzten zwei Jahren ihr Alter zu schaffen gemacht. Sie hat Schmerzen, humpelt oft, und eine Hunderunde wie damals im FoBo, die hat Martin Waitz mit ihr so schon lange nicht mehr machen können. Die Tierärztin kann nicht eindeutig sagen, ob es sich um orthopädische oder neurologische Probleme handelt.

Verzicht auf eine genaue Diagnose

Martin Waitz verzichtet letztendlich auf eine Diagnose - und das aus gutem Grund: er möchte seiner Phoebe nicht alle möglichen Behandlungen zumuten, sondern sie in erster Linie frei von Schmerzen zu halten. „Jeden Arztbesuch nimmt sie mir wirklich sehr übel, sie zeigt mir dann immer erst mal die kalte Schulter. Darum versuche ich, es aus Hundesicht zu sehen und frage mich bei aufwendigen Behandlungen vorher, ob es Phoebe wirklich hilft. Und empfinde es als einen gewissen Vorteil, dass man beim Hund nicht alles machen muss.“

Mir geht`s ganz ok. Ich meine, ich bin ja auch schon elf Jahre alt! Und auch, wenn ich nicht mehr so fit bin auf den Beinen, als Model bin ich immer noch gefragt."

Phoebe

Cocker Spaniel, elf Jahre alt

Martin und Phoebe sind über die Jahre symbiotisch zusammengewachsen.

Tatsächlich geht es der Cocker-Dame psychisch so gut wie nie – dank ihrer Familie, die sie ganz schön verwöhnt. „Sie ist ein totales Familienmitglied und in letzter Zeit machen wir uns schon mehr Gedanken darüber was ist, wenn sie nicht mehr ist.“ Besonders die beiden sind über die Jahre symbiotisch zusammengewachsen, Phoebe ist immer an der Seite ihres Herrchena, und wer beide kennt, weiß sofort: Wenn Phoebe ruhig ist, ist Martin entspannt und wenn beim ihm Stress ansteht, läuft auch Phoebe unruhig durchs Büro.

Jetzt ist Martin Waitz das allerwichtigste, seiner Hündin einen bestmöglichen Lebensabend zu bereiten. Wir wünschen den beiden, dass der sich noch was hinzieht und sie gemeinsam noch eine schöne Zeit verbringen werden.