Klassische Homöopathie als Alternative bei der Epilepsietherapie

Ein Tier mit Epilepsie zu haben, kann für die Besitzer eine schwere seelische Belastung sein. Selbst wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert wird, so ist trotz lebenslanger Einnahme von Antiepileptika bei vielen Tieren keine Anfallsfreiheit möglich. Zudem haben diese Medikamente Nebenwirkungen, die das Tier körperlich und seelisch massiv belasten können. Bezüglich Phenobarbital kann es zudem mit verschiedenen anderen Medikamenten zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen, wodurch die Gesundheit des Tieres zusätzlich belastet wird. Viele Tierbesitzer können oder wollen sich damit nicht abfinden und suchen deshalb nach Alternativen zur schulmedizinischen Therapie. Hier bietet Klassische Homöopathie eine Möglichkeit.

Aber was bedeutet es für Tier und Besitzer, wenn homöopathisch behandelt wird? Wo genau liegt der Unterschied zur „normalen“ Epilepsietherapie?

Die schulmedizinische Epilepsietherapie basiert auf dem Prinzip des „unterdrückten Symptoms“ – das heißt, ich gebe meinem Tier Antiepileptika, daraufhin ist es krampffrei. Dagegen ist nichts zu sagen, denn das Tier ist krampffrei bestimmt besser dran als mit den Krämpfen. Aber habe ich wirklich die Ursache für die Störung behandelt? Habe ich das Tier geheilt? Die ganzheitlichen Tiermediziner sagen: Nein. Ich habe lediglich das nach außen sichtbare Symptom der Störung unterdrückt. Das innere Problem ist nach wie vor vorhanden. Stellen Sie sich vor, Sie haben Schimmel an der Wand. Natürlich können Sie sich ein Mittel gegen Schimmel besorgen und ihn entfernen. Die Wand sieht dann wieder gut aus, aber ist der Schimmel wirklich weg? Haben Sie das Problem gelöst? Sollten Sie sich nicht viel mehr fragen, warum die Wand überhaupt schimmelt?
Nicht das Symptom, sondern der Patient steht im Mittelpunkt!

In der klassischen Homöopathie wird immer der Kranke und seine Krankheit behandelt, niemals das Symptom, mit dem sich die Krankheit nach außen darstellt. Selbstverständlich ist auch hier das oberste Therapieziel die Krampffreiheit für das Tier, jedoch ist die Herangehensweise eine andere. Die homöopathische Therapie beginnt mit der Ermittlung des sogenannten konstitutionellen Mittels des Tieres – das ist das homöopathische Mittel, welches (ganzheitlich gesehen) der momentanen körperlichen und seelischen Situation des Tieres entspricht. Für einen klassisch-homöopathisch arbeitenden Tierarzt sind alle Symptome am Tier wichtig, nicht nur die Krämpfe an sich. Hierbei ist die ausführliche homöopathische Fallaufnahme das A und O. Nur im ausführlichen Gespräch mit dem Besitzer und durch die genaue Untersuchung des Tieres, kann ein homöopathisch arbeitender Tierarzt das Gesamtbild erkennen und die entsprechenden Arzneimittel für die Therapie auswählen. Im Gegenzug muss der Besitzer sein Tier sehr genau beobachten. Selbst die kleinsten Veränderungen an Körper und Gemüt des Tieres können für die Mittelwahl von großer Bedeutung sein. In der homöopathischen Epilepsietherapie gibt es keine „Standardmittel“. Hier muss jeder Fall, jedes Tier, individuell behandelt werden. Nur so kann die Therapie Erfolg haben!

Der organotrope Therapieansatz
Neben der konstitutionellen Herangehensweise ist auch ein organotroper Ansatz möglich – das bedeutet, man behandelt die Krämpfe, je nachdem wie sie sich nach außen darstellen. Dabei ist besonders wichtig, dass der Patientenbesitzer ein genaues Krampftagebuch führt, das der Tierarzt einsehen kann. Es sollte genau dokumentiert werden, wie sich das Tier vor, während und nach den Krämpfen verhält und welche Symptome es hierbei zeigt. Es gibt viele hundert homöopathische Mittel, welche das Symptom „Epilepsie“  in ihrem Mittelbild beinhalten. Welches der Tierarzt auswählt, hängt manchmal von kleinsten Unterschieden im Krankheitsbild ab. Welche Therapieform man wählt, muss individuell entschieden werden. Natürlich ist die homöopathische Therapie auch parallel zur schulmedizinischen Behandlung mit Antiepileptika möglich! Durch homöopathische Mittel können Nebenwirkungen abgeschwächt und die Lebensqualität für das Tier und den Besitzer massiv verbessert werden!

Warum also Möglichkeiten außer Acht lassen, die meinem Tier helfen können? Warum nicht alles ausschöpfen, was möglich ist? Warum nicht mal alternativ denken?

Hier geht's zu einem Artikel aus der Praxis: Der Fall Edgar – Homöopathie statt Euthanasie.