Die Homöopathische Notfallapotheke für den Hund

Die Homöopathie (homöon=ähnlich und Pathos=das Leiden) erfreut sich seit etlichen Jahren großer Beliebtheit auch bei der Behandlung unserer Haustiere. Der Begründer der Homöopathie ist Samuel Hahnemann, der am 10. April 1755 in Meißen/Sachsen geboren. Er entdeckte das sogenannte Ähnlichkeitsprinzip - „Similia similibus currentur“- durch einen Selbstversuch mit der Chinarinde. Kurz nach der Einnahme entwickelte er typische Malariasymptome, obwohl er selber nicht an Malaria erkrankt war. Diese Symptome verschwanden nach kurzer Zeit wieder. Er begann diese und andere Substanzen auch an anderen gesunden Menschen zu „prüfen“ und protokollierte die Reaktionen ganz genau und so netstanden die ersten Erkenntnisse über die Wirkung verschiedener Mittel. Im Laufe seines Lebens behandelte Hahnemann Zigtausende Menschen erfolgreich mit Homöopathie.

Streukügelchen für Hunde

Am besten eignen sich Globuli (Streukügelchen) zur Behandlung von Hunden. Sie basieren auf Milchzucker, schmecken süß, sind geruchsfrei und lassen sich aufgrund ihrer kleinen Größe gut direkt ins Maul geben (was am besten ist), in etwas Futter verstecken oder in Wasser auflösen. Nehmen Sie pro Gabe 3 – 5 Globuli. Für Ihre eigene Hausapotheke greifen Sie am besten auf Potenzen zwischen D 12 und C 30 zurück. Bei einer Akuterkrankung sollte man die Gaben häufiger wiederholen, je nach Schwere und Heftigkeit der Symptome bis zu 3 x täglich. Bei wiederkehrenden Symptomen geben Sie ein Mittel nur 1 x täglich. Wenn das Tier genesen ist oder sich die Symptome deutlich gebessert haben, dann reduzieren Sie die Gaben und setzen das Mittel dann vollständig ab. Grundsätzlich sollten auch homöopathische Mittel nicht ohne Rücksprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker nicht über einen längeren Zeitpunkt gegeben werden.

Die kleine 10er Notfallapotheke für Hunde.

Aconitum (blauer Eisenhut): Mittel für plötzlich und stürmisch einsetzende Beschwerden, die Ursache kann durch Schreck, Schock oder kaltes Wetter ausgelöst werden. Besonders im Anfangsstadium von akuten Erkrankungen angezeigt, z.B. Erkältungen, Husten, Augenentzündungen, Fieber. Panikattacken und große Angst nach Schreck, z.B. durch laute Geräusche, Silvesterböller oder Unfall.

Apis (Honigbiene): Jeder kennt die Symptome eines Bienenstichs: Brennen, Stechen, Röte und Schwellung. Vor allem bei Hautbeschwerden wie Nesselsucht (z.B. durch Kontaktallergie) und Insektenbisse bzw. –stiche. Die betroffenen Hautstellen sind glasig und geschwollen, sie jucken oder brennen. Bei allen ödematösen Schwellungen (Wassereinlagerungen) sowie bei Allergien kann Apis helfen.

Arnica (Bergwohlverleih): Hervorragendes Erste-Hilfe-Mittel, besonders nach körperlichen Verletzungen und seelischem Schock. Z.B. nach Unfällen, Trauerfällen, Operationen, Geburt, Zahnbehandlungen. Fördert die Wundheilung und wirkt Blutstillend. Beschwerden nach Überanstrengung wie Muskelkater oder Rückenschmerzen, nach Krämpfen, Quetschungen, Verstauchungen, Zerrungen, Prellungen, bei Blutergüssen. Arnica gilt nicht umsonst als kleines „Wundermittel“ und darf in keiner homöopathischen Notfall-Hausapotheke fehlen!

Arsenicum album (weißer Arsenik): Schwäche, Erschöpfung, Rastlosigkeit und die nächtliche Verschlimmerung sind die wichtigsten Leitsymptome für dieses Mittel. Hilfreich bei vielen Verdauungsstörungen, vor allem nach verdorbenen Speisen mit Durchfall und Erbrechen. Häufige wässrige, scharfe, übelriechende Stühle die sogar blutig sein können. Der Geruch aller Absonderungen ist faulig, die Farbe kann dunkel bis schwarz sein.  Ängstlich mit großer Ruhelosigkeit, vor allem nachts.

Am besten eignen sich Globuli (Streukügelchen) zur Behandlung von Hunden. Sie basieren auf Milchzucker, schmecken süß, sind geruchsfrei und lassen sich aufgrund ihrer kleinen Größe gut direkt ins Maul geben

Bianka Kerres, Heilpraktikerin für Mensch & Tier

Belladonna (Tollkirsche): Akut einsetzende Symptome mit entzündlichen Beschwerden. Dampfende, brennende Hitze des Körpers, Fieber mit Pupillenerweiterung und starrem Blick. Mandelentzündungen, grippale Infekte, Husten, Ohrenschmerzen, Augenbindehautentzündungen. Trockene, rote, heiße Schleimhäute. Alles pocht, hämmert, pulsiert und ist heiß, oft so heiß, dass man sich bei der Untersuchung der betroffenen Körperpartien die Hände zu verbrennen scheint!

Cantharis (Spanische Fliege): Die Symptome treten häufig sehr rasch auf und betreffen vor allem die Schleimhäute der Harnwege. Bei Harnwegsentzündungen liegen fast immer brennende Schmerzen vor, jeder Tropfen, der durch die Harnröhre rinnt, fühlt sich an wie kochend heißes Wasser. Der Patient stöhnt und schreit oft beim Wasserlassen. Blasenentzündungen, Harnröhrenentzündungen, Nierenbeckenentzündungen. Blutiger Urin, Harnkristalle. Ständiger Harndrang.

Hypericum (Johanniskraut): Das große Mittel für Nervenverletzungen, insbesondere nach Quetschungen an den Pfoten, aber auch bei Verletzungen oder (Stich-)Wunden in anderen nervenreichen Körperpartien wie an den Augen, den Genitalien oder an der Wirbelsäule. Nach einer Zahnbehandlung oder nach Operationen, wenn die Gefahr einer Nervenverletzung vorliegt. Nach Bissen von Tieren mit Gewebszerreißung.

Nux vomica (Brechnuss): Alle Beschwerden, die mit Anstauung und Verstopfung zu tun haben, reagieren gut auf dieses Mittel: Obstipation mit vergeblichem Stuhldrang und krampfartigen Schmerzen, Blasenentzündungen mit Harnverhalt bei vergeblichem Pressen, verstopfte Nase, trockener Husten. Durchfall und Erbrechen nach Überfressen, nach Medikamenten oder auch durch Fressen gespritzter oder kontaminierter Futtermittel. Nach Bandscheibenvorfall, auch mit Lähmungen und unwillkürlichem Abgang von Urin und/oder Kot.   

Podophyllum (Maiapfel): Bei akutem Durchfall sollte man zuerst an dieses Mittel denken, vor allem wenn es sich um wässrigen Stuhl handelt. Reichliche, explosive, herausschießende Diarrhoe, verschmutzt die ganze Umgebung. Der Stuhl kann gelb, voller Schleim und sogar blutig sein.

Rhus toxicodendron (Giftsumach): Vor allem bei Beschwerden des Bewegungsapparates und der Haut. Bei Muskelbeschwerden, Verstauchungen und Zerrungen, bei Arthritiden und Arthrosen, Bandscheibenvorfall, Sehnenscheidenentzündungen. Allgemeine Verschlimmerung am Anfang der Bewegung, beim Aufstehen sind die Gelenke zunächst steif, laufen sich aber bei Bewegung ein. Des Weiteren ein gutes Mittel bei nesselsuchtartigen Hautausschlägen.