Bester HUND von WELT #46: Popoente Georgie

Portrait Janne Bierwirth
von Janne Bierwirth – 29.10.2019

Georgie, die hitzeempfindliche Spanierin, kam aus einer Tötungsstation in Barcelona nach Deutschland. Sie ist ein Mix, in dem unter anderem Labrador Retriever und Shar-Pei zu erahnen sind. Nach ein paar Tagen in einer Pflegefamilie wurde sie von meinen Eltern entdeckt. Ob auf den ersten Blick oder nicht: Es war definitiv Liebe! In den letzten Monate des Jahres 2016 begann Georgies Leben in Köln. Noch waren es nur meine Eltern, Anja und Igel, da ich noch in Amerika in der Schule war. Als ich dann Ende Januar des neuen Jahres wieder nach Deutschland kam, war die Freude groß.

Mein Kleinmädchentraum eines eigenen Hundes hatte sich erfüllt!

Und es war nicht irgendein Hund, es war der absolut beste Hund - davon war ich von Anfang an fest überzeugt. Heute ist Georgie bald fünf Jahre jung und bekannt, wie ein bunter Hund. Wenn Igel, den die Menschen in der Kölner Südstadt ohnehin schon kennen und lieben, mit Georgie an der Leine unterwegs ist, treffen sie eigentlich immer Freunde oder Bekannte, die freundlich grüßen. Ähnlich ist es, wenn ich mich abends noch mit Freunden in deren Wohnungen, Parks oder auf den Pollerwiesen treffe. Sobald Georgie am Start ist, scheint es, als wäre sie diejenige, die eingeladen ist. Die Freude ist groß, und es gellen “Georgiiieee”-Rufe. Bevor ich überhaupt begrüßt werde, beugt sich jeder zu ihr hinunter, um sie gebührend zu kraulen.

Georg, Göksel oder Popoente

Von meinen Freunden hat sie auch diverse Kosenamen bekommen, wie zum Beispiel “Georg” und “Göksel”. Von manchen wird sie auch liebevoll “Popoente” gerufen (eine Anspielung auf ihren Gang, der den hochgestellten Kringelschwanz wackeln lässt). Der Satz “Georgie ist eine Popoente” hat es sogar irgendwie auf die Südbrücke geschafft.

Georgie liebt die extra Portion Aufmerksamkeit anderer Menschen. Sie liebt so ziemlich jeden und ist Meisterin darin, Leute um den Finge, bzw. die Pfote zu wickeln. Auch die wenigen, die eigentlich Respekt oder sogar Angst vor Hunden haben, werden von ihr erfolgreich bezirzt.

Im Sommer zeigt sich, dass nicht alle Spanier die Sonne lieben, denn nicht nur einmal hatte Georgie Brandblasen an den Pfoten vom Laufen über den heißen Asphalt. Hundeschuhe, Bandagen und Babysocken konnten nicht helfen - und auch die Tierärzte wussten nicht wirklich, warum unser Mädchen, das sonst so hart im Nehmen ist, als Samtpfote im Sommer leiden muss. Meist rettet dann eine frische Wiese oder der Rhein den Tag. In Letzteren traut sich Georgie nicht tiefer als schulterweit, wo sie sich hinlegt und wie in einer Badewanne ein paar Minuten vor sich hin dümpelt.

In der "Torburg", der Musikkneipe in der Kölner Südstadt, in der Igel und ich mittlerweile beide arbeiten, ist Georgie auch oft zu Gast. Ihr bester Freund "Clapton" ist der große, schwarze Labrador der Familie Wolf, den Besitzern der Kneipe. So manche Barhocker und Stühle sind schon ins Wanken geraten, wenn sich die zwei mal wieder tierisch freuen, einander zu sehen.

Das Leben in der Stadt mit Hund ist nicht einfach, aber ein Leben ohne Georgie könnten wir uns nicht mehr vorstellen.

PS: Wir laden Dich sehr gerne ein, hier in dieser Reihe zu beschreiben, warum Dein Vierbeiner "Bester HUND von WELT" ist. Hier geht's zu den INFOS.