Bester HUND von WELT #27 - Otto: Abenteurer, Jäger & Raufbold

Portrait Elena Navarini
von Elena Navarini – 06.08.2019

Otto ist nicht der beste Hund der Welt, er ist der allerbeste Hund der Welt!

Und wir sind Meister im „sich Sorgen machen“! Als Otto das Licht der Welt erblickte – er ist ein Hausgeburt - da hat er nicht geatmet, und wir haben ihn zum Leben gerubbelt. Und irgendwie war Otto schon als Welpe sehr speziell. Selbst die noch so kleine Höhle, selbst der noch so kleine Spalt, in welchem man sich verkriechen konnte, war nicht vor ihm sicher. Noch heute ist er ein begeisterter Höhlenmensch. Doch sobald er draußen in der Natur war, entpuppte er sich als wahrer Abenteurer, leidenschaftlicher Jäger und passionierter Raufbold.

Und gleichzeitig war er vom ersten Tag an auch unser Sorgenkind.

Otto wuchs in einem kleinen Rudel auf. Mutter Lilli und Vater Phillip sind aus Versehen recht jung Eltern dreier Welpen geworden. Da standen wir nun und hatten eine Ewigkeit mit Hundeerziehung – oder soll ich besser Verzeihung sagen – zu tun. Fünf, fast gleich alte, junge Hunde können einen schon ganz schön auf Trab halten. Gut, im Laufe der Zeit hatten wir dann erfolgreich ein gutes Zuhause für die zwei Geschwister gefunden - Otto blieb der "Ladenhüter". Bis heute hat sich eigentlich auch nicht aufklären lassen, ob die ausgesuchten Interessenten alle tatsächlich nicht gut genug für ihn waren, oder ob wir ihn schlichtweg einfach nicht hergeben wollten.

Otto hatte im Laufe der Jahre viele epileptische Anfälle, und die daraus resultierende Sorge hat uns immer enger an ihn gebunden. Er hatte dennoch mit seiner Mutter Lilli und seinem Vater Phillip ein gemütliches, abwechslungsreiches und hundegerechtes Leben. Bis zu diesem Tag vor zwei Jahren, als für uns alle eine Welt zusammenbrach. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb unsere Lilli – für eine robuste kleine Mischlingshündin - viel zu früh. Wir alle fielen in ein großes Loch, denn Lilli war unsere Rudelführerin, unsere Chefin im Ring. Für Otto war der Verlust am schlimmsten. Er wurde vor lauter Trauer ebenfalls schwer krank, litt nicht nur seelisch sondern auch massiv körperlich. Anderthalb Jahre hat es gedauert, bis Otto wieder einigermaßen Hund wurde. Schließlich hatte er sich sein ganzes Leben lang an seiner Mutter Lilli orientiert, hat sie verteidigt und war nicht einen einzigen Tag ohne sie. Anderthalb Jahre haben wir in ständiger Sorge gelebt, unzählige Tierarztbesuche und Therapien hinter uns gebracht, waren manchmal mut- und kraftlos, aber aufgegeben hat keiner von uns.

Deshalb ist Otto der allerbeste Hund der Welt, weil er sich wieder ins Leben zurückgekämpft hat – wie so oft. Wir sind unendlich stolz auf unseren Hundesohn, der Anfang August 15 Jahre alt wird.

PS: Hat Euch dieser Beitrag gefallen? Dann schreibt uns, warum Euer Hund tatsächlich der beste der Welt ist. Alle Infos und die bisher innerhalb dieser Rubrik erschienenen Beiträge findet Ihr unter: "MACH MIT: Bester HUND von WELT"