Hundeschwimmen in Köln

Portrait Andreas Moll
von Andreas Moll – 19.09.2015

Im Kölner Stadtteil Müngersdorf ist immer dann viel los, wenn der erste Fußballclub der Domstadt, liebevoll "Geißböcke" genannt, im hier gelegenen Stadion um Bundesligapunkte spielen. Am 19. September 2015 war das rheinische Derby gegen die heiß gehassten Rivalen aus Mönchengladbach Thema "Nummer Eins", obwohl schon seit den frühen Morgenstunden rund ums Stadion viel los war.

Denn erstmalig wurde das Stadionbad für Hunde geöffnet und lockte überraschend viele Menschen mit ihren Tieren in die Sportstätte - so viele, dass tatsächlich lange Schlangen an den Kassen entstanden. Rund zehn Euro mussten die Hundehalter für sich und den vierbeinigen Liebling hinblättern, um an diesem außergewöhnlichen Tag teilnehmen zu können - als Willkommensgeschenk erhielt jeder zudem eine "Begrüßungstüte" mit Hunde-Leckereien. Felix Zimmermann, Vertriebsleiter der Kölner Fressnapf-Märkte, hat diese Idee der KölnBäder aufgenommen und mit den Verantwortlichen weiter entwickelt. "Wir sehen uns als Vermittler zwischen Tier und Mensch", erklärt Zimmermann, "und wollten ein besonderes Event in Szene setzen, bei der in erster Linie die Hunde ihren Spaß haben, darüber hinaus jedoch sich auch die ganze Familie wohlfühlt!" Und so wurde um den Hundeevent herum eine Erlebniswelt mit Hüpfburg, Hunde-Leckerli-Backstation, Schminkstand und Glückswand für den zweibeinigen Nachwuchs aufgebaut.

Cooles Programm für die Hunde

Im Mittelpunkt jedoch standen die Nass-Aktionen rund um die Vierbeiner. Bevor das Wasser in den Becken nach dem Ende der Badesaison abgelassen wurde, durften die Vierbeiner erstmals zum "Open-Air-Schwimmen" ran. Auffällig viele Labrador-Hunde waren an diesem Tag im Müngersdorfer Freibad zu Gast - klar, die Tiere lieben ganz besonders das Nass, springen immer wieder ins Wasser und finden scheinbar kein Ende. Überall schmissen die Zweibeiner Bällchen und Stöckchen ins Wasser, und unter aufmunternden Rufen brachten die Vierbeiner diese wieder zurück. Immer und immer wieder. Darüber hinaus gab es noch einige andere interessante Angebote.

Das Team von der "Hundeschule Colonia" hatte ihre Hundekanus ins Wasser gelassen und angeboten, dieses besondere Erlebnis für Mensch und Hund einmal anzutesten. Madeleine & Omid Zamani schwören auf die Ausflüge im original Touren-Canadier und versprechen ein spannendes Abenteuer auf dem Wasser mit einer großen Portion Naturgenuss. Magnus Pomm hatte den längsten Wasserkontakt an diesem Tag. Der Mann aus Bochum hat sein Hobby schon vor einigen Jahren zum Beruf gemacht und schießt "Unterwasserbilder" der Vierbeiner. 15 Minuten lang animierte er in Köln Boxerhündin "Piggy", spielte mit ihr und übergab dem Frauchen aus Hürth schließlich eine Foto-CD mit acht schönen Motiven. Kara Erz von "Woofcoach" präsentierte mit "Stand Up Paddling" den neuen Trendsport für Jedermann. "Diese Sportart kommt urspünglich aus Hawaii, ist relativ einfach zu erlernen und macht jede Mange Spaß", meint die Expertin. Sie sagt, dass selbst wasserscheue Hunde häufig Spaß daran finden, in eine Schwimmweste geschnallt trockenen Pfoten übers Wasser zu gleiten.

Tierarzt vor Ort

Wenn so viele Hunde aufeinander treffen, kann theoretisch schon einmal etwas passieren. Daher war Dr. Elke Stellbrink von der Tierarztpraxis Holland/Unna den ganzen Schwimmtag über ansprechbar, musste aber nur zweimal helfend eingreifen. "Eine aufgeplatzte, alte Wunde musste behandelt und eine Schürfwunde versorgt werden. Ansonsten beantwortete die in Köln lebende Tierärztin geduldig Fragen über ihren abwechslungsreichen Beruf und über ihr Engagement im Tierschutz. Sie und ihre Praxiskollegen betreuen übrigens die beiden Tierheime in Leverkusen und in Köln-Zollstock. Letzeres ist Nutznießer des "1. Kölner Hundeschwimmtages", denn jeder zehnte eingenommene Eintritts-Euro wird an das im Schatten des Kölner Südstadion gelegenen Tierheim gespendet.

Fazit

Die erste Ausgabe der Open-Air-Schwimmveranstaltung kann auf jeden Fall als Erfolg gewertet werden, vor allem, weil neben den Hunden auch alle anderen Familienmitglieder auf ihre Kosten kamen. Wenn es nach den Organisatoren geht, wird im September 2016 die nächste Veranstaltung stattfinden. Dann wäre es aber gut, wenn der "Effzeh" dann kein Heimspiel austragen würde und die Fans die wenigen zur Verfügung stehenden Parkplätze besetzen würden. Und wenn dann die Sonne noch durchgängig scheint, wird dann sicherlich ein neuer Besucherrekord aufgestellt.

1000 Dank gilt an den Fotografen des Aufmacherfotos, Detlef Überbach, der seine 22 Monate junge Malinois-Dame Ziva für "Hunderunden.de" abgelichtet hat.