"Bärbel in Brühl" - Hundeschwimmtag im Karlsbad

Portrait Andreas Moll
von Andreas Moll – 10.09.2016

Bernd Wüster, Leiter des Freizeitbades in Brühl, hat am 10. September alle Hände voll zu tun, denn mit Routine hat dieser Samstag wahrlich nichts zu tun. Zum ersten Mal in der Geschichte des Karlsbades sind nämlich Hunde die Badegäste. Bei der Premiere wurden über 200 Hunde gezählt, die mit ihren Menschenpartnern das Angebot annahmen. Der Eintrittspreis für diesen Spaß lag im Rahmen: pro Pfote und Fuß mussten 50 Cent berappt werden. 

Badleiter Bernd Wüster ist mit dem Karlsbad eng verbunden - seit über 45 Jahren verfolgt er die stetigen Entwicklungen seines Arbeitsplatzes. Der Hundeschwimmtag wurde gründlich vorbereitet. Einen Tag vor dem Event wurde die Chloranlage ausgeschaltet, so dass die Vierbeiner das Bad ohne Chemie genießen konnten. Das bedeutete aber auch gleichzeitig, dass der Hygienestandart für Menschen nicht mehr gewährleistet war, so dass die Zweibeiner zwangsläufig trocken blieben an diesem Samstag.

Premiere in Brühl

Das KarlsBad beteiligt sich damit an der bundesweiten Aktion „Hund im Freibad“, bei dem Hundefreunde und die Tiere unter sich sind. Man merkt sofort, dass Hundefreund und -kenner mit an der Organisation beteiligt waren. Badleiter Bernd Wüster hatte früher selbst Hunde und "sittet" regelmäßig den Hund seines Sohnes und Marketingleiter Sebastian Weber war nicht nur an der Umsetzung beteiligt, sondern brachte selbst seine dreijährige Retrieverhündin "Elli" mit, die sichtlich Spaß hatte. Die Organisatoren haben 12 goldene Regeln aufgestellt, um einen reibungslosen Ablauf des Tages zu gewährleisten. 

1. Eintritt für alle Hunde nur mit gültigem Impfschutz, Impfausweis nicht vergessen!
2. Der Hund muss über eine aktuelle Hundemarke verfügen.
3. Eine Haftpflichtversicherung ist ebenfalls Voraussetzung. Der Halter ist für seinen Hund selbst verantwortlich und haftet für entstandene Schäden oder Verunreinigungen.
4. Der Hund ist angeleint in das Freibad zu führen und darf erst dort frei laufen.
5. Das Baden von Menschen ist aus Gründen der Sicherheit und Hygiene nicht gestattet.
6. Den Hund nicht unbeaufsichtigt lassen.
7. Temperaturschocks vermeiden und den Hund langsam an das kalte Wasser gewöhnen.
8. Nicht mit vollem Hundemagen ins Wasser, um Schwächezustände zu vermeiden.
9. Den Hund im Wasser nicht verausgaben lassen und auf die Verfassung des Hundes achten.
10. Halsband beim Schwimmspaß besser ablegen, damit sich die Pfoten nicht darin verfangen.
11. Nach dem Schwimmspaß den Vierbeiner abtrocknen.
12. Gewerbliche Fotoaufnahmen sind nicht erlaubt.

Bärbel, Balou und Bali in ihrem Element

Für viele Hundebesitzer war es tatsächlich das erste Mal, dass sie mit ihren Tieren ins Freibad gingen. Bordeaux-Dogge "Bärbel", die schon einen deiwöchigen Poolurlaub in Spanien hinter sich hatte, war zu Anfang sichtlich nervös und startete erst einmal im Nichtschwimmerbecken. Die Bonner Familie des schwaren Mischling "Balou" nahm 25 Kilometer Anfahrt auf sich, kam mit der ganzen Familie und tingelt durch die Freibäder der Umgebung, um ihrem Hund diesen besonderen Spaß zu gönnen. "Bali", der 10-jährige Mischling durfte sich einem Fotoshooting unterziehen lassen. Fotograf Marc Hillesheim, der sein Geld normalerweise damit verdient, Babys und Bikinimode unter Wasser ins rechte Licht zu setzen, fotografierte sieben Stunden lang die schwimmenden Vierbeiner in Aktion. Die Bilder des Tages zeigt er in einer Bildergalerie unter www.liquidnation.de.

Mit diesem Hundeschwimmtag endete die Badesaison und der Winterbetrieb wurde eingeleitet. Erst im Frühjahr wird das Wasser abgelassen, die Becken werden werden dann wieder gründlich gereinigt, mit frischem Wasser gefüllt und für die kommende Freibad-Saison aufbereitet. Fest steht, dass der Hundeschwimmtag nach seiner erfolgreichen Premiere auch 2017 wieder stattfinden wird.